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Diskussion über Kulturressort erhitzt die Gemüter

Presseberichte zufolge ließ der designierte Landeshauptmann Arno Kopatscher die Denkmalpflege und Museen aus dem Kulturressort nehmen. Die Grünen Hans Heiss und Brigitte Foppa sehen darin eine wesentliche Schwächung der Kultur, so Tageszeitung online.

Arno Kompatscher ist bei der Bildung von Ressorts bemüht, Zuständigkeiten zu schlagkräftigen Einheiten zu bündeln“ so die Grünen Hans Heiss und Brigitte Foppa. Die Schaffung eines einheitlichen Wirtschaftsressorts unter seiner Führung ist das schlagende Beispiel, ebenso das „Vier-S-Ressort“ von Sanität, Soziales und Sport in Händen von Martha Stocker. Eine besonders große Schwachstelle zeigt sich jedoch in der Ausgliederung von Denkmalpflege und Museen aus dem bisherigen Verbund mit der Deutschen Kultur. Landesrat Mussner soll neben Ladinischer Schule, Kultur und Bauerhaltung diese zwei strategischen Kulturbereiche übernehmen, so Tageszeitung online. 
„Die Grünen Heiss und Foppa. warnen eindringlich davor.“ Mit der geplanten Abspaltung vom der bewährten Verbindung mit der „Deutschen Kultur“ wird das Zusammenspiel wichtiger Kulturbereiche gefährdet. Die  Ausstrahlung ist wesentlich geschwächt. Museen bilden mit Musik, Theater und Bildender Kunst eine Sinneinheit und sind eine der vier Säulen des klassischen Kulturgutes Sie sichern und dokumentieren Natur- und Kulturgüter. Ebenso vereinen sie durch attraktiven Ausstellungsbetrieb Wissensvermittlung und Ästhetik. Museen sind auch eine Brücke zur Bildung und ergänzen die Schulwelt um eine außerschulische Bildungskomponente. Mit den Denkmälern sind sie wichtige Stätten lebenslangen Lernens. Die Einheit von Bildung und Kultur wird durch die Auslagerung der Museen beeinträchtigt. Die Museen des Landes und der Privaten sind heute Anziehungspunkte Südtiroler Kultur, die mit überschaubaren, im Vergleich zum Tirol und dem Trentino maßvollen Mitteln Herausragendes leisten. Durch Zuteilung an die zwar hochwertige, aber territorial eingegrenzte Ladinische Kultur büßen die Museen Südtirols Potenzial und Strahlkraft ein, sie wären von der Regie landesweiter Kulturpolitik abgeschnitten. 
Die getroffene Vorentscheidung von designierten Landeshauptmann Arno Kopatscher weicht von der in Europa erprobten Praxis ab, Kultur und Museen unter einheitlicher politischer Regie zu führen. Die Denkmalpflege betreut nach gesetzlicher Definition „Kulturgüter“. Südtirols Denkmallandschaft ist ein erstrangiger Träger von Geschichte und Erinnerung, in ihr drückt sich die Verbindung von Natur und Kultur ebenso eindrucksvoll aus, wie sie die Konturen des Landes wesentlich prägt. Die Denkmalpflege mit den Bereichen Archäologie, Archivwesen, Bau- und Kunstdenkmäler ist ein Kernbereich der landesweiten Kulturpolitik, von Landschafts- und Raumgestaltung. Sie ist eng verbunden mit der weiteren Kulturarbeit, sie schafft wie Volks- und Hochkultur Identitäten, gestaltet Erinnerungs- und Landschaftsräume, regt wissenschaftliche Forschung in den Bereichen Kunstgeschichte, Architektur, Geschichte und Archäologie wesentlich an. Wird die Denkmalpflege vom Hauptstrom der Kulturpolitik abgeschnitten, so läuft sie Gefahr, zu verkümmern, so Tageszeitung online.
Museen und Denkmalpflege brauchen einen politischen Amtsträger, der sie nicht als technische Ressorts betrachtet, sondern ihre Komplexität, Vielfalt und strategische Bedeutung anerkennt und wertschätzt. In den Händen von Landesrat Mussner, der als „Landesbaumeister“ vor allem in Nutzungs- und Verwertungskategorien operiert, ist fraglich, ob beide zentralen Kulturbereiche entsprechend gefördert und entwickelt werden.

Gerade der Denkmalbereich hat einen Neuaufbruch dringend nötig und einen politischen Amtsinhaber, der für neue Impulse sorgt.

Claudia von Dzerzawa

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