Cronaca

Zeuge belastet Amanda Knox – den Engel mit den Eisaugen

1 Ottobre 2013

Zeuge belastet Amanda Knox – den Engel mit den Eisaugen

Amanda und Raffaele

“Ist sie schuldig”? Seit fast sechs Jahren beschäftigt nun der Mord an Meredith Kercher die italienische Justiz. Es ist ein schier unendlicher Krimi. Berichten zufolge sind Amanda Knox und ihr Ex-Freund verurteilt und wieder freigesprochen. Jetzt stehen beide ein weiteres Mal vor Gericht. Gleich am ersten Tag hat ein Zeuge den “Engel mit den Eisaugen” belastet.

 

Gemeinsam mit ihrem drei Jahre älteren Ex-Freund Raffaele Sollecito muss sich die 26-Jährige vor dem Berufungsgericht in Florenz für den Mord an der 21-jährigen Kercher im November 2007 in Perugia verantworten. Knox hat abgelehnt, für das Verfahren nach Italien zu reisen, Sollecito erschien ebenfalls nicht vor Gericht, will aber möglicherweise später an dem Prozess teilnehmen.
Es ist das vierte Mal, dass sich ein italienisches Gericht mit dem Fall beschäftigt: Knox und Sollecito wurden 2009 zunächst wegen Mordes zu langen Haftstrafen verurteilt und später freigesprochen, bevor das höchste italienische Gericht im März den Freispruch kippte.
Zu Beginn der Berufungsverhandlung wurden erneut Vorwürfe gegen Knox laut: “Sie ist schuldig, sonst hätte sie mich nicht verleumdet”, sagte der frühere Bar-Besitzer Patrick Lumumba, den Knox zunächst der Tat beschuldigt hatte. “Sie wollte nicht bestraft werden und die Ermittlungen in die Irre führen,” betonte Lumumba. Neben Kercher sei er das zweite Opfer in dem Mordfall. Das Gericht ordnete am Montag neue Gutachten und Zeugenaussagen an. DNA-Spuren auf einem Messer, das als Tatwaffe gilt, sollen nochmals untersucht werden, was zuvor sowohl Verteidigung als auch Staatsanwaltschaft befürwortet hatten. Die DNA-Spuren hatten in den bisherigen Verfahren als Indizien eine entscheidende Rolle gespielt. 
Die mutmaßliche Tatwaffe war in einer Küchenschublade in der Wohnung von Knox’ Freund Sollecito gefunden worden. Eine erste Untersuchung hatte DNA-Spuren von Knox am Griff und von Kercher auf der Klinge festgestellt. Eine dritte Spur war bislang nicht analysiert worden, weil sie den Experten als zu schwach erschien, um belastbare Ergebnisse zu bringen.
Der Mord an der Austauschstudentin erregte 2007 weltweit Aufsehen.