Cronaca

Frankreich zwischen Familienliebe und Schwulenhass

3 Settembre 2013

Frankreich zwischen Familienliebe und Schwulenhass

Brigitte Bardot

In Frankreich ist erschreckend weit Homophobie verbreitet.

Seit 40 Jahren ist die Ehe in Frankreich auf dem Rückmarsch, Tendenz weiter fallend. Doch seitdem Präsident François Hollande die Absicht hat, die Heirat auch gleichgeschlechtlichen Paaren zu ermöglichen, entdecken hunderttausende Franzosen ihre plötzliche Leidenschaft für das traditionelle Familienmodell. Man ist desweiteren auch überreligiös und sogar, das überrascht sicher am meisten, gegen Homophobie.
Der homophobe Hintergrund: 
Schaut man sich die weiteren Plakate an und die Slogans und Bilder, mit denen auf Facebook gegen die „mariage gay“ getrommelt wird, dann wird der homophobe Hintergrund besonders deutlich. Dort erzählt man dann zum Beispiel die Geschichte eines kleinen Jungen, der ganz verstört aus dem Schlafzimmer von „Papa 1 und Papa 2“ herauskomme, weil er seine beiden Eltern beim „sodomisieren“ beobachtet habe und sich nun frage „Wozu brauchen wir eigentlich Mädchen, Papa?“
Diese Geschichte ist in vielerlei Hinsicht besonders repräsentativ: Erstens geht es in diesen Wochen fast ausschließlich um männliche Homosexualität, während die Vorstellung von zwei Müttern viel weniger zu zerstören scheint. Dahinter stecken zum einen die klassischen Rollenbilder, die Frauen eine besondere Kompetenz bei der Erziehung von Kindern zusprechen, und zum anderen der traditionell besonders virulente „Schwulenhass“. Zweitens wird die gleichgeschlechtliche Ehe fast durchgehend auf die Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare reduziert und auch hier ganz besonders auf männliche Paare.

Kritik auch an jungen Schwulen vor allen Dingen von der Bardot. Ihr neues Buch ist ein Aufruf zu Rassismus.

Anders als ihre eigenen homosexuellen Freunde würden sich vor allem jüngere Schwule unmöglich benehmen, klagt die Ex-Diva weiter. Sie “wackeln mit ihrem Hintern, spreizen ihren kleinen Finger ab und klagen mit ihren piepsigen Kastraten-Stimmen darüber, was die grässlichen Heteros ihnen antun”, heißt es im Originalton Bardot. Noch schlimmer ist ihr Schauspielkollege Alain Delon.

Frankreich ist empört. Alan Delon sagte live im Fernsehen, vor staunenden Publikum, dass Homosexualität gegen die Natur ist’.Er habe nichts gegen Homosexuelle Menschen, die zusammen kommen, aber wir Menschen sind gemacht, um Frauen zu lieben.’

Die Antirassismus-Gruppe “Bewegung gegen Rassismus und für Freundschaft zwischen den Völkern” (MRAP) kündigte an, Klage gegen Bardot einzureichen. Es ist ein richtiger Aufruf zu Rassismus, Diskriminierung und Gewalt”.