Österreich hat gewählt. Laut aktuellen Hochrechnungen von APA/ORF wird die FPÖ mit 29 Prozent der Stimmen und massiven Zugewinnen deutlich stärkste Partei. Dahinter folgt die ÖVP, welche auf 26,3 Prozent abgestürzt ist. Die SPÖ landet mit 21,0 Prozent auf Platz 3.
Die NEOS (9,1) liegen knapp vor den Grünen (8,3), die auch ein deutliches Minus einfuhren. Die in allen Bundesländern am Stimmzettel stehenden Kleinparteien KPÖ, Bierpartei, Liste „Madeleine Petrovic“ und „KEINE“ verpassen den Einzug in den Nationalrat.
Die Schwankungsbreite beträgt +/- 1,0 Prozent, das vorläufige Endergebnis wird erst nach 23 Uhr erwartet. Die Wahlbeteiligung stieg und liegt bei 78,5 Prozent, 2019 war sie bei 75,6.
Landeshauptmann Arno Kompatscher sieht im Ausgang der Nationalratswahl in Österreich den Wunsch vieler Menschen nach Veränderung, aber auch die zunehmende Fragmentierung der Gesellschaft. „Viele Menschen suchen Orientierung und Zusammenhalt, während gleichzeitig die Meinungen und Prioritäten stark auseinandergehen. Es ist wichtig, die verschiedenen Strömungen zu erkennen und als Auftrag an alle politischen Kräfte zu verstehen, auf einen sachlichen und respektvollen Diskurs zu setzen, um bestehende Gräben zu überwinden“, sagte er.
Kompatscher betonte weiter, dass in dieser Zeit der Ungewissheit der Dialog und die Stabilität von entscheidender Bedeutung seien. „Ich bin zuversichtlich, dass Österreich für Südtirol weiterhin ein verlässlicher Ansprechpartner sein wird“, erklärte der Landeshauptmann. Eine enge Abstimmung mit der österreichischen Bundesregierung sei besonders angesichts der Schutzfunktion, die Österreich für Südtirol innehat, sowie der internationalen Verankerung der Südtiroler Autonomie von großer Bedeutung.
Im Bild der FPÖ-Chef Herbert Kickl