Verpflichtender Alternativunterricht, Stellungnahme der Berufsgemeinschaft der Religionslehrer/innen

In den vergangenen Tagen wurde in verschiedenen Südtiroler Medien davon berichtet, dass für Schüler und Schülerinnen, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen, ein verpflichtender Alternativunterricht, ein Ethikunterricht, eingeführt wird.
Als Berufsgemeinschaft der Religionslehrpersonen möchten wir richtigstellen, dass die Schüler und -innen, bzw. deren Erziehungsberechtigte, diese sich nicht vom curricularen Religionsunterricht abmelden bzw. sich befreien lassen, sondern dass diese auf den Religionsunterricht verzichten. Zwar kommt es de facto auf das Gleiche hinaus, aber es macht doch einen Unterschied, ob ich befreit bin oder ich bewusst und aktiv auf etwas verzichte und damit die Unterrichtsinhalte nicht annehme – heißt es in einer Pressenachricht des Vorstandes. Die Mitglieder der Berufsgemeinschaft begrüßen ausdrücklich die Einführung einer verpflichtenden Alternative. Es erscheint uns wichtig, dass Schülerinnen und Schüler nicht nur ein Recht darauf haben in lebensrelevanten, persönlichkeitsbildenden und werteorientierten Themen unterrichtet zu werden, sondern die Gesellschaft und insbesondere die Bildungsinstitutionen auch die Pflicht haben, Kinder und Jugendliche eine ganzheitliche Bildung zukommen zu lassen – liest man in der Mitteilung, in der die Mitglieder der Berufsgemeinschaft für Religionslehrer*innen allerdings ihr Bedauern zur Namensgebung „Ethikunterricht“ bekunden, da diese Bezeichnung dem umfangreichen Inhalt nicht ganz gerecht wird. Uns ist eine umfangreiche Themenbehandlung wichtiger als die Bezeichnung.