Nach Kritik der Süd-Tiroler Freiheit nimmt Rechnungshof Kulturhauptstadt-Bewerbung unter die Lupe

Die gescheiterte Bewerbung zur Kulturhauptstadt „Triveneto“, welche dem Steuerzahler über eine Million Euro kostete und mit dem Süd-Tirol als oberitalienisches Hinterland Venedigs hätte dargestellt werden sollen, hat nun ein rechtliches Nachspiel. Der Landtagsklub der Süd-Tiroler Freiheit zeigt sich zufrieden darüber, dass der Rechnungshof Ermittlungen gegen das italienische Kulturresort von Landesrat Christian Tommasini eingeleitet hat. 

Die Bewerbung zur europäischen Kulturhauptstadt war ein politisches und finanzielles Desaster für Süd-Tirol: „2019 jährt sich der Vertrag von Saint Germain, mit dem die Teilung Tirols und die unfreiwillige Angliederung Süd-Tirols an Italien beschlossen wurde, zum hundertsten Mal. Sich in diesem besonderen Jahr der europäischen Öffentlichkeit als oberitalienisches Hinterland Venedigs präsentieren zu wollen, war eine respektlose Aktion des PD-Landesrates. Damit hätte die Geschichte und Identität Süd-Tirols geleugnet werden sollen. In der Bewerbung wurde dafür sogar der faschistische geografische Begriff ‚Triveneto‘ wieder ausgegraben“, kritisiert Sven Knoll

​Als Reaktion auf die Ermittlungen verteidigt Landesrat Tommasini die enormen Ausgaben für die erfolglose Bewerbung als wichtiges „Signal“. „Für den PD scheint es tatsächlich ein Signal gewesen zu sein…“, so Stefan Zelger, Sekretär der Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit, „…denn immer wieder werden aus den Reihen der Regierungspartei von Matteo Renzi Stimmen laut, die die Zusammenlegung der nordöstlichen Provinzen und Regionen, inklusive Süd-Tirols, in eine Großregion ‚Triveneto‘ fordern!“
Für diesen Kulturfrevel musste der Süd-Tiroler Steuerzahler unterm Strich über eine Million Euro blechen, während Venetien rund 70.000,- Euro dafür aufbrachte. Die Süd-Tiroler Freiheit zeigt sich vor diesem Hintergrund wiederholt erfreut darüber, dass der Zuschlag vor knapp zwei Jahren an die süditalienische Stadt Matera ging. „Sonst hätte Süd-Tirol für diesen Unsinn noch tiefer in die Tasche greifen müssen, als ohnehin schon geschehen“, so der Landtagsklub abschließend.