Beppe Grillo, Gründer der Cinque-Stelle-Bewegung, hat sich an mehreren Fronten mit Justizproblemen auseinanderzusetzen. Die Staatsanwaltschaft von Turin fordert jetzt eine neunmonatige Haftstrafe für den Starkomiker, so sot.it.
Grillo wird beschuldigt, ohne Erlaubnis eine Baustelle der umstrittenen
Hochgeschwindigkeitsstrecke Turin-Lyon (TAV) betreten zu haben. Der Strafantrag erfolgt im Rahmen eines Prozesses gegen 20 Mitglieder der sogenannten No-TAV-Bewegung, die sich gegen den Bau der grenzüberschreitenden Bahntrasse wehrt. Der Protest gegen den „Super-Zug“ zwischen dem norditalienischen Piemont und Frankreich wird von Grillos Partei aktiv unterstützt.
Die Justizbehörden in Rom, Bergamo und Teramo haben außerdem weitere Ermittlungen gegen Grillo aufgenommen. Der Grund hierfür: In einem Appell an die Chefs der Polizei hat Grillo im Dezember die Polizisten aufgerufen, „diese politische Klasse nicht mehr zu schützen“. Damit hat er für Aufregung und heftigen politischen Protest gesorgt. Die Ermittlungen gegen den Starkomiker wurden nach der Anzeige einiger Parlamentarier der Regierungsparteien aufgenommen. „Grillo darf die Polizei nicht zum Staatsstreich aufhetzen und die Regeln der Demokratie überschreiten“, sagte der Parlamentarier Fausto Raciti.
Die Cinque-Stelle-Bewegung reagierte sehr empört auf die Ermittlungen, zeigte sich aber zuversichtlich, dass sich die Kampagne gegen den Komiker als Bumerang für seine Gegner erweisen wird.
„Man will uns helfen, die EU-Wahlen zu gewinnen“, kommentierte der Grillo-Parlamentarier Andrea Colletti ironisch.