Am 30. Juni 2025 jährt sich zum 74. Mal der Tag, an dem die Ladinerinnen und Ladiner in Italien offiziell als ethnische Minderheit anerkannt wurden. „Ein Meilenstein für uns Ladinerinnen und Ladiner und besonders auch für Südtirol“, betont Daniel Alfreider, Vorsitzender der SVP-Ladina und stellv. SVP-Obmann.
„Die Anerkennung der Ladinerinnen und Ladiner als eigenständige Minderheit ist ein historisches Ereignis von großer Tragweite. Minderheitenschutz darf jedoch nicht nur auf dem Papier bestehen – er muss aktiv gelebt, kontinuierlich weiterentwickelt und an die gesellschaftlichen Realitäten angepasst werden. Die politische Arbeit und deren Zielsetzung gehen dabei Hand in Hand mit dem eigenen, gelebten Bewusstsein als Minderheit und mit der unbedingten inneren Haltung dieses nach innen und außen zu pflegen und wehrhaft zu vertreten“, unterstreicht Alfreider.
Während die deutsche Sprachgruppe bereits 1946 im Pariser Vertrag als Minderheit anerkannt wurde, blieb die ladinische Volksgruppe zunächst außen vor. „Aus italienischer Sicht wurde das Ladinische damals als bloßer Dialekt abgetan – eine sprachwissenschaftlich unbegründete und politisch motivierte Entscheidung“, erklärt Alfreider. Erst am 30. Juni 1951 erfolgte die offizielle Anerkennung per Dekret – ein entscheidender Schritt, dem ein langer Kampf um den Schutz der ladinischen Sprache und Identität vorausging.
„Gerade in einer Zeit, in der kulturelle und sprachliche Vielfalt vielerorts unter Druck gerät, müssen wir uns immer wieder vor Augen führen, dass Minderheitenschutz kein Selbstläufer ist“, mahnt Alfreider. „Er lebt von Achtsamkeit, Respekt und einem beständigen Einsatz – sowohl in den Institutionen als auch im täglichen Miteinander.“
Anlässlich dieses Jubiläums betont Alfreider die Bedeutung des historischen Weges und der damit verbundenen Errungenschaften, die nur durch Idealismus, Ausdauer und großes Engagement möglich wurden: „Das Recht auf die eigene Muttersprache und die Anerkennung als eigenständige Sprachgruppe sind – gerade im internationalen Vergleich – keineswegs selbstverständlich. Solche Jubiläen sollen uns nicht nur an das Erreichte erinnern, sondern vor allem als Ansporn für die Zukunft dienen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, den Wert dieses kulturellen Erbes zu bewahren und insbesondere der jungen Generation weiterzugeben.“
Im Bild: Daniel Alfreider