DER PLAN DES MOBILITY MANAGERS FÜR DAS JAHR 2025 WURDE GENEHMIGT

Die Region hat eine Analyse der Gewohnheiten der Bediensteten, ihrer Mobilitätsbedürfnisse sowie ihrer Änderungsbereitschaft vorgenommen.

Die Autonome Region Trentino-Südtirol hat den Plan der Arbeitswege 2025 („Piano degli Spostamenti Casa-Lavoro“ – PSCL) offiziell genehmigt. Ziel des Plans ist es, Maßnahmen nachhaltiger Mobilität zu fördern, die Lebensqualität der Bediensteten und Bürger und Bürgerinnen zu verbessern, die Benutzung von Privatfahrzeugen einzuschränken und die Umweltauswirkungen in den städtischen Gebieten zu verringern. Einem Bericht der Europäischen Umweltagentur zufolge ist die Luftverschmutzung in Europa nach wie vor zu hoch, wobei der Straßenverkehr eine der Hauptursachen für die Emissionen bleibt.

Es wurde demnach eine Analyse der Gewohnheiten der Bediensteten, ihrer Mobilitätsbedürfnisse sowie ihrer Änderungsbereitschaft vorgenommen.

Die mit dem Fragebogen erhobenen Daten lieferten ein ausführliches Bild der Entfernungen, die die Bediensteten für ihren Arbeitsweg zurücklegen, sowie der verwendeten Verkehrsmittel. Der Großteil der Bediensteten legt relativ kurze Entfernungen zurück: 8 % legen ca. 20 km zurück, während 5 % Strecken von 10 km, 25 km oder weniger als 5 km zurücklegen. Ein kleinerer Teil (4 %) legt längere Strecken von bis zu 100 km bzw. sehr kurze Strecken von unter 1 km zurück.

Was die verwendeten Verkehrsmittel betrifft, bleibt das Privatauto mit 44 % das meistgenutzte Fahrzeug der Bediensteten, wobei beachtliche 16 % der Bediensteten öffentliche Verkehrsmittel benutzen, was auf ein wachsendes Interesse an gemeinsamen Lösungen hindeutet. Weitere 16 % kommen zu Fuß zur Arbeit, 22 % nehmen das Fahrrad (11 %) bzw. den Zug (11 %). Eine geringfügige Zahl von Bediensteten benutzt Motorrad oder Elektroroller.

Was die Zufriedenheit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln betrifft, fällt das Urteil von 39 % der Bediensteten positiv aus, wobei besonders die günstigen Kosten und die Umweltfreundlichkeit geschätzt werden. Es gibt jedoch noch Verbesserungsmöglichkeiten, zum Beispiel zählen zusätzliche Fahrten und geringere Fahrzeiten zu den Prioritäten, damit diese Lösung noch interessanter wird. 10 % der Befragten legen Wert auf Komfort und 9 % auf Sicherheit der öffentlichen Verkehrsmittel, wobei sie anmerkten, dass Maßnahmen in diesen Bereichen die Nutzung dieser Verkehrsmittel weiter fördern könnten.

Die Befragung ergab außerdem ein breites Interesse an Anreizen für nachhaltige Mobilität, wobei einige spezifische Lösungen eindeutig bevorzugt wurden. 29 % der Befragten wünschen sich Ermäßigungen auf Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel, wodurch deren Nutzung gesteigert werden könnte. 21 % der Befragten wünschen sich Zuschüsse für den Kauf eines Fahrrads, vor allem für E-Bikes, was ein wachsendes Interesse an einer sanften Mobilität erkennen lässt.

Weitere Möglichkeiten, die von den Bediensteten genannt wurden, betreffen die mit dem Monatsgehalt zu verrechnende Ratenzahlung für Fahrkarten (18 %) und Fahrräder (6 %), wobei die Möglichkeit der Ratenzahlung auf Interesse zu stoßen scheint. 17 % der Befragten zeigt Interesse an Angeboten, die Parkplatz und öffentliche Verkehrsmittel kombinieren (das sogenannte Park&Ride), während das Bike Sharing und die Verwendung von Elektrorollern mit 6 % bzw. 3 % weniger gefragt sind

Obwohl es bereits Ermäßigungen gibt, wie zum Beispiel die Rückerstattung von 50 % der für ein Jahresabonnement für außerstädtische Verkehrsmittel bestrittenen Kosten bzw. von 30% für Jahresabonnements für den Nahverkehr, hat die Befragung ergeben, dass durch weitere Anreize noch mehr Bedienstete öffentliche Verkehrsmittel nutzen würden. Insbesondere häufigere Fahrten (von 15 % der Befragten gewünscht) und geringere Fahrzeiten (18 %) zählen zu den Prioritäten, um diese Art der Mobilität attraktiver zu machen. Komfort und Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln sind für 10 % bzw. 9 % der Bediensteten ebenfalls wichtige Aspekte, während spezifischere Wünsche wie die Nähe von Haltestellen oder bessere Verbindungen von einer Minderheit genannt wurden.

Anhand dieser Daten hat Monica Leonardelli in ihrer Eigenschaft als „Mobility Manager aziendale“ einen konkreten Aktionsplan erarbeitet, der 10 Grundsätze des Mobility Managements umfasst. Mit den wichtigsten Maßnahmen soll der Arbeitsweg durch die Förderung praktischer und wirksamer Lösungen zu einer Chance für mehr Nachhaltigkeit, Innovation und Wohlbefinden werden.

  1. Reduzierung der Fahrten von und zum Arbeitsplatz: durch mehr Telearbeit und Smart Working, die 2023 bereits von 70 % der Bediensteten genutzt wurden.
  2. Beseitigung zusätzlicher Erfordernisse: durch die Reduzierung zusätzlicher Fahrten im Zusammenhang mit familiären oder persönlichen Verpflichtungen, z. B. das Begleiten von Kindern in die Schule oder das Erledigen von Einkäufen.
  3. Verbesserung der Qualität der öffentlichen Verkehrsmittel: durch die Zusammenarbeit mit örtlichen Körperschaften häufigere Fahrten, Pünktlichkeit und Komfort für die Passagiere gewährleisten.
  4. Steigerung der Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel: durch finanzielle Anreize und gezielte Kommunikation, um die Bediensteten für die ökologischen und finanziellen Vorteile zu sensibilisieren.
  5. Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger: durch die Schaffung sicherer Fahrradabstellplätze und Verbesserung der Fußgängerwege in der Nähe des Amtsgebäudes.
  6. Förderung der Fahrradnutzung: durch Initiativen wie „Bike to Work aziendale“ und Zuschüsse für den Kauf von E-Bikes.
  7. Förderung der Shared Mobility: durch weitere Vereinbarungen mit Bike- und Car-Sharing-Diensten und Elektroroller-Verleihen.
  8. Geringere individuelle Nutzung des Privatwagens: durch Maßnahmen zur Verwaltung der Parkplätze der Körperschaft und durch Anreize für diejenigen, die alternative Verkehrsmittel nutzen.
  9. Planung der Nutzung von Parkplätzen: durch Optimierung der Preise und Einschränkung der Nutzung an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen, um alternative Mobilitätslösungen zu fördern.
  10. Steigerung der Energieeffizienz von Verkehrsmitteln:Förderung von Elektro- und Hybridfahrzeugen sowohl für den Privat- als auch für den Arbeitsgebrauch.

Die Umsetzung des Plans bringt spürbare Vorteile mit sich, darunter die Verringerung der CO2-, NOx- und PM10-Emissionen durch die geringere Nutzung von Privatfahrzeugen, die Verbesserung der Luftqualität, die Verringerung der Verkehrsbelastung und die Erhöhung der Verkehrssicherheit sowie schließlich Einsparungen bei den Transportkosten mit möglichen Anreizen für die Bediensteten.

Neben den im PSCL vorgesehen Maßnahmen, die den Arbeitsweg betreffen, hat das Amt des Mobility Managers weitere Maßnahmen zur alternativen Mobilität beschlossen.

Unter anderem stellt die Region 5 Smart Cards „Enti pubblici“ zur Verfügung, die die Bediensteten aus Dienstgründen in Anspruch nehmen können und mit denen sie die öffentlichen Verkehrsmittel (öffentliches Verkehrsnetz der Provinz Trient) nutzen können. Ferner können die genannten Smart Cards zur Inanspruchnahme des Bike-Sharing-Dienstes Trentino E.motion benutzt werden, der in vielen Gemeinden der Provinz Trient angeboten wird.

Der Präsident der Region Arno Kompatscher sagte: „Die Region orientiert sich mit diesem Plan an den europäischen Zielen der Schadstofffreiheit bis zum Jahr 2050 und bestätigt ihre Bemühungen im Bereich nachhaltige Mobilität mit einem aktiven Beitrag zur öffentlichen Gesundheit und dem Wohlergehen der Bürger und Bürgerinnen. Die für 2025 geplanten Maßnahmen ermöglichen eine CO2-Reduzierung von 2.642.626 kg pro Jahr, was der CO2-Aufnahme von 120.000 Bäumen entspricht. Die finanziellen Einsparungen für die Region und die Bediensteten belaufen sich hingegen auf über 240.000 Euro. Wir werden außerdem eine Kommunikationskampagne starten, um die Bediensteten über die Vorteile des Plans zu informieren, und wir werden alle drei Monate die Ergebnisse überprüfen, mit dem Ziel, dass dieser Plan auch von anderen Verwaltungen angewandt wird.“