EINWEIHUNG DER MONUMENTALKRIPPE IM AMTSGEBÄUDE DER AUTONOMEN REGION TRENTINO-SÜDTIROL

Mit großem Stolz weiht die Autonome Region Trentino-Südtirol die Monumentalkrippe ein, die in der Eingangshalle der Region aufgestellt ist: Ein einzigartiges künstlerisches, kulturelles und solidarisches Meisterwerk, das sich über eine Fläche von 33,5 m² erstreckt und für das mehr als 25 m³ Styropor, 1,5 m³ Holz und etwa 110 Figuren verwendet wurden.

Ein Jahr kollektiver und solidarischer Arbeit

Der Bau der Krippe dauerte über ein Jahr und erforderte etwa 6000 Arbeitsstunden. Beteiligt waren 25 Personen, darunter Künstler, Techniker und Handwerker, die ihre Arbeit und ihr technisches und künstlerisches Können kostenlos und freiwillig zur Verfügung stellten. Darüber hinaus hat eine Gruppe zehn junger Menschen mit Behinderung im Rahmen einer Werkstatt für Krippenbau der Genossenschaft Amalia Guardini aus Rovereto, einem Sozial-und Beschäftigungszentrum, das nach dem Grundsatz der Solidarität und Inklusion arbeitet, mitgewirkt.

Die Genossenschaft, die sich seit Jahren für die Förderung der Fähigkeiten von Menschen mit Behinderung einsetzt, bot den Teilnehmern eine wertvolle Gelegenheit zur persönlichen und kreativen Weiterentwicklung. Am Bau der Krippe war auch eine Gruppe von Asylbewerbern beteiligt, die in einer Unterkunft des Zivilschutzes in Marco bei Rovereto untergebracht waren, und dies unterstreicht den inklusiven und multikulturellen Wert des Projekts.

Die Initiative ist Teil des Projekts „La Regione Fuori dai Vetri“, das darauf abzielt, das künstlerische und kulturelle Erbe der Region aufzuwerten und einen Raum der Begegnung für die Bürger zu schaffen.

Ein altes Trentiner Dorf aus dem 19. Jahrhundert: Kunst, Kultur und Tradition

Die Krippe ist eine originalgetreue Rekonstruktion eines ländlichen Dorfes im Trentino am Ende des 19. Jahrhunderts, die auf der Grundlage historischer und ikonographischer Zeugnisse der damaligen Zeit realisiert wurde. Anhand traditioneller Tätigkeiten, Alltagsszenen und architektonischer Details bietet das Werk einen authentischen Einblick in die lokale Kultur:

  • Handwerkliche Tätigkeiten: die Arbeit mit der Schleifmaschine, die Schreinerarbeit, die Weinabfüllung und das Flechten der Weidenkörbe
  • Alltagsleben: Frauen am Brunnen, der Fotograf, der Maibaum und das Wirtshaus
  • Landwirtschaftliche Elemente: an den Balkonen hängende Maiskolben, Trockengestelle für die Tabakblätter, Gemüsegärten und Weinberge
  • Glaube: der Stall mit der Krippe, ganz traditionsgemäß, etwas abseits vom Dorf

Das Gesamtbild ist angereichert mit gastronomischen Elementen, wie Marktszenen und typischen Speisen, die Fülle und Geselligkeit symbolisieren.

Die universelle Botschaft der Krippe

Das vom Verein Presepi Monumentali e Solidali aus Rovereto geförderte Projekt verbindet Tradition und Solidarität. Der Verein, der aus der Beratungsstelle der Caritas hervorgegangen ist, setzt sich dafür ein, den Wert der Krippe als Symbol für Frieden, Zuhören und Inklusion zu verbreiten.

„Mit großer Freude stellen wir im Amtsgebäude der Region diese Monumentalkrippe aus, die das Ergebnis des Engagements, der Kreativität und der Solidarität einer ganzen Gemeinschaft ist”, erklärte der Präsident der Region Arno Kompatscher. „Der Verein Presepi Monumentali e Solidali aus Rovereto hat ein Werk geschaffen, das nicht nur ein Zeugnis der Kunst und der Tradition, sondern auch eine universelle Botschaft der Inklusion und der Hoffnung ist. An seiner Verwirklichung waren nämlich nicht nur erfahrene Hände beteiligt, sondern auch junge Menschen mit Behinderung und eine Gruppe von Asylbewerbern, die alle durch den Willen vereint waren, gemeinsam ein großes und bedeutendes Werk zu schaffen. Es handelt sich also nicht um eine einfache Darstellung, sondern um eine Aufforderung an uns alle, über die Werte der Gastfreundschaft, der Menschlichkeit und des Teilens nachzudenken“.

“Dieses Projekt ist nicht nur eine Beispiel für Hingabe, sondern hat bei seiner Entstehung zum Wachstum und zur Inklusion beigetragen, da alle Teilnehmer ihre Fähigkeiten entfalten, Barrieren überwinden und authentische Bindungen herstellen konnten”, fügte Vizepräsidentin Giulia Zanotelli hinzu. „Diese Krippe führt uns in die Vergangenheit zurück und bietet einen authentischen Querschnitt durch das Leben in den Bauerndörfern unserer Region am Ende des 19. Jahrhunderts. Jedes Detail, jede Szene erzählt von der tiefen Verbundenheit unserer Gemeinschaft mit ihren Wurzeln und zelebriert die Tätigkeiten, die täglichen Gesten und Traditionen, die unsere Identität geprägt haben.“

Die Monumentalkrippe kann bis zum 27. Jänner 2025 bei freiem Eintritt besichtigt werden und ist von Montag bis Freitag durchgehend von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. Eine außerordentliche Eröffnung ist für den 21. und 22. Dezember vorgesehen.