Südtirol benötigt kein „massives Wohnbauprogramm“

Der Landtagsabgeordnete der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, widerspricht allen, die ein „massives Wohnbauprogramm“ für Südtirol fordern. Denn viele gute Argumente sprechen dagegen.

Erstens: Laut Statistikinstitut ISTAT gibt es in Südtirol insgesamt 24 Prozent ungenutzte Wohnungen. Darunter befinden sich Wohnungen, die aufgrund unzureichenden Vermieterschutzes nicht vermietet werden. Folglich muss der Vermieterschutz aufgewertet werden, damit wieder mehr Wohnungen zum Vermieten angeboten werden.

Zweitens: Die bebaubare Fläche Südtirols beträgt ca. 8 Prozent, von denen bereits ein gutes Drittel bebaut ist. Mit den zunehmenden Umweltkatastrophen und der zunehmenden Ausweisung von sogenannten „roten Zonen“ wird sich die bebaubare Fläche weiter verringern. So wie bisher kann es also nicht weitergehen, wenn man verantwortungsvoll mit der Ressource Natur und Landschaft umgehen will!

Drittens: Der „Ausverkauf der Heimat“, sprich der Verkauf von Wohnraum für Urlaubszwecke, muss endlich gestoppt werden. Es gibt inzwischen mehrere Gemeinden mit mehr Zweitdomizilen als Hauptwohnungen. Das ist eine katastrophale Politik zum Schaden für einheimische Familien, die sich dadurch kaum mehr eine eigene Wohnung leisten können. Die Zukunft wird ihnen im wahrsten Sinne des Wortes „verbaut“. Die Sozialbindung von geförderten Erstwohnungen muss von derzeit 10 Jahren wieder auf 20 Jahre erhöht werden, so wie es vor dem Jahr 2016 schon war.

Viertens: Die Bevölkerung Südtirols nimmt nicht mehr aufgrund Geburtenüberschusses zu, sondern aufgrund der Zuwanderung! Wohnungsnot und Migration gehören zusammen, es liegt also auf der Hand, für wen neue Wohnungen gebaut werden sollen.

Fünftens: Innerhalb 2050 sind die Mitgliedsstaaten der EU dazu aufgerufen, ihren Nettoflächenverbrauch auf „Netto-Null“ Prozent zu senken.

Im Bild: Bernhard Zimmerhofer