
Anton Christians Kunst manifestiert sich in einem überzeugenden Werkkomplex, der wie eine Elegie universelles Leid unmittelbar spürbar macht: Krieg und Zerstörung, Altersweh, Einsamkeit und Vergänglichkeit – eindringliche und berührende Themen, die Anton Christian in seinem gesellschaftskritischen Werk in den Mittelpunkt stellt.
In der Einzelausstellung mit dem Titel „Schattenflut“ in der Hofburg Brixen wird die Vielfalt der Themen, mit denen sich der Künstler auseinandergesetzt hat, präsentiert. Der Schwerpunkt liegt auf aktuellen oder kürzlich übermalten Arbeiten, die noch nie in einer Ausstellung zu sehen waren. Diese werden früheren Werken gegenübergestellt und mit ihnen kontextualisiert.
Anton Christian wird 1940 in Innsbruck geboren, besucht dort die Kunstgewerbeschule und studiert anschließend in Wien an der Akademie der Bildenden Künste bei Prof. Herbert Boeckl.
Es folgen Aufenthalte in Paris und London. Nach seinem Aufenthalt in London Anfang der 70er Jahre widmet sich Anton Christian primär der konzeptionellen Kunst. Der Künstler war im Zuge von Lehraufträgen und durch über 100 Ausstellungen im internationalen Umfeld präsent, unter anderem in Houston, New York und Los Angeles. 1997 werden ihm das Tiroler Ehrenkreuz und der Berufstitel Professor verliehen. Kernthemen seiner Arbeit sind das Altern, die Einsamkeit und die Flucht.
Die Ausstellungseröffnung findet am Samstag, den 17. Juli um 11 Uhr in der Hofburg Brixen statt.
Es sprechen: Michael Mitterhofer, Präsident der Hofburg; Peter Brunner, Bürgermeister der Stadt Brixen; Kathrin Zitturi, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hofburg; Andreas Hapkemeyer, Kunsthistoriker; Peter Schwienbacher, Direktor der Hofburg.
Parallel zur Ausstellung ist ein Katalog mit dem Titel „Schattenflut. Marea d‘Ombra“ mit Beiträgen von Kathrin Zitturi und Andreas Hapkemeyer erschienen, reich illustriert mit Werken des Künstlers und eindringlichen Kommentaren, entnommen aus seinen Skizzenbüchern (127 S., Sprachen: deutsch und italienisch, Preis: 29 €). Die Ausstellung kann bis zum 15. Oktober 2023 besichtigt werden.
Im Bild: Anton Christian im Atelier, 2022/© Martin Vandory