Im Burgenland wird ein Pflegemodell ausprobiert, welches die Anstellung von pflegenden Angehörigen ermöglicht. Eine Grundausbildung, soziale Absicherung und angemessener Lohn sind dabei garantiert. Ob dieses Modell auch eine Lösung für Südtirol sein könnte? SVP-Fraktionsvorsitzende Magdalena Amhof meint ja und fordert die Landesregierung auf, die Entwicklung des Pilotprojektes im Burgenland aufmerksam zu verfolgen und zu überprüfen, ob dieses auch hierzulande anwendbar wäre.
Amhof wird ihren Beschlussantrag auf der kommenden Landtagssitzung vorlegen. „Mir gefällt das Modell, welches im Burgenland derzeit als Pilotprojekt läuft. Es ist auf die Pflege von Angehörigen ausgerichtet, welche in vielerlei Hinsicht große Vorteile bringt“, sagt Amhof. Es sei dies die kostengünstigste Pflegevariante und biete für zu pflegende Familienmitglieder große Vorteile – beispielsweise die Möglichkeit in gewohnter Umgebung mit vertrauten Menschen die verbleibenden Jahre zu verbringen. Viele Südtiroler/innen kümmern sich bereits um ihre Angehörigen und noch viel mehr wären dazu bereit, wenn sich Pflege und Job besser vereinbaren ließen. Gerade Frauen seien betroffen: übernehmen sie die Pflege von Angehörigen, können sie häufig nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr ihrem Beruf nachgehen. Im Burgenland wird interessierten Angehörigen deshalb eine Grundausbildung im Bereich der Betreuung und Pflege angeboten mit der Möglichkeit diese auf eine qualifizierte Ausbildung auszuweiten, um später jederzeit in einen Pflegeberuf einsteigen zu können. Für ihre Pflegetätigkeit in der Familie erhalten sie einen Lohn auf Basis einer Vollzeitbeschäftigung und sie sind zudem sozialversicherungsrechtlich abgesichert. „Dieses Pflegeprojekt ist einzigartig für Österreich und wird jetzt von vielen Nachbarländern und Nachbarstaaten aufmerksam verfolgt. Wir sollten dies ebenso tun, denn das könnte auch für Südtirol eine gangbare Lösung sein, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken“, ist Amhof überzeugt. Besagtes Pflegemodell befindet sich derzeit in der Evaluierungsphase und erste Ergebnisse werden im Spätherbst erwartet.
Im Bild: Die SVP-Fraktionsvorsitzende Magdalena Amhof