Der Vorsitzende der Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) Matthias von Wenzl hat sich jüngst, noch vor dem Lockdown, mit dem österreichischen Bildungsminister Dr. Heinz Faßmann in Wien getroffen. Im Rahmen eines offenen Gedankenaustausches wurden hochschulpolitische Aspekte, wie die Studientitelanerkennung von Fachhochschulen oder die aktuelle Corona Situation und deren etwaige Auswirkungen auf die Universitäten thematisiert.
Auch aktuelle politische Themen wie der Mangel an leistbaren Wohnraum in vielen Universitätsstädten wurden angesprochen. Von Wenzl betonte im Rahmen des Treffens besonders diese Problematik und ging auf den Frust von vielen Studierenden ein, welche eine leistbare Wohnung finden wollen, aber auch mit größter Mühe nicht können. Der Bildungsminister Dr. Faßmann könne das Unbehagen und die Entrüstung der Studierenden angesichts der steigenden Mietpreise gut verstehen. Jedoch merkt er an, dass diese Thematik keine direkte Zuständigkeit des Bundes sei. Er stellte jedoch in Aussicht sich bei den zuständigen Behörden und Immobiliengesellschaften auch auf Bundesebene dafür einzusetzen beispielsweise Studentenheime in Innsbruck, zu bauen.
Weiters bedankte sich die Südtiroler HochschülerInnenschaft noch einmal speziell beim österreichischen Bildungsministerium für den kürzlich erzielten Erfolg zur Studientitelanerkennung – gab jedoch die teilweise lange Dauer des Prozesses zu bedenken. „Im Wissen, dass das Model des Notenwechsels in Bezug auf die Studientitelanerkennung zwischen Österreich und Italien in Europa einzigartig ist, können viele Studierende die lange Dauer der Verhandlungen nicht nachvollziehen“ so von Wenzl.
Minister Faßmann konnte diesen Unmut durchaus nachvollziehen. Ebenso wie die Kritik zur derzeitigen Situation, dass es für manche Studien nicht das entsprechende Pendant in Italien gebe und demnach laut aktuellem Prozedere kaum eine Möglichkeit der akademischen Anerkennung bestehe, und dies nicht dem europäischen Geiste entspräche. Von Wenzl unterstrich dies, “die zeit- und kostenintensiven „Einzelnostrifizierung“ könne im Europa des 21. Jahrhunderts keine dauerhafte Lösung sein.”
Abschließend wurde noch die aktuelle Situation der Corona-Pandemie angesprochen. Minister Faßmann betonte, dass Universitäten sensibilisiert worden sind, und dies auch weiterhin geschehe, auf Südtiroler Studierenden Rücksicht zu nehmen, bzw. deren spezielle Situation „im Hinterkopf“ zu behalten. Zum aktuellen Zeitpunkt schließt er jedoch aus, dass es für geimpfte Studierende Reisebeschränkungen in Bezug auf Studienerfordernisse bei der Einreise nach Österreich geben wird. So könne man auch weiterhin ungehindert mit dem Grünen Pass die Staatsgrenzen überqueren. „Eine erneute Grenzschließung auch für Geimpfte sei wahrscheinlich nicht mehr verhältnismäßig“ so Faßmann abschließend.
Im Bild v.l. der Vorsitzende der sh.asus Matthias von Wenzl, Bundesminister Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann