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Lockdown ist große Herausforderung für Gastbetriebe

9 Dicembre 2020

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Lockdown ist große Herausforderung für Gastbetriebe

HGV-Bezirksversammlung Meran/Vinschgau: Nächtigungsrückgänge bis zu 40 Prozent zu verzeichnen.

Meran – Aufgrund der derzeitigen Situation war es nicht möglich, die Jahresversammlung des Bezirkes Meran/Vinschgau des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) in gewohnter Form abzuhalten, weshalb die Mitglieder kürzlich zu einer Videokonferenz eingeladen wurden.

HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler ging zunächst auf das turbulente Jahr ein und meinte: „Die letzten Monate waren geprägt von Unsicherheiten darüber, wann man den Betrieb öffnen kann und wann es eine unbeschränkte Reisefreiheit geben wird.“ Der Restart im Sommer sei gut gelungen. Trotz des Rückganges an Nächtigungen seien in der Sommersaison 50 Prozent neue Gäste nach Südtirol gekommen, weiß Pichler. Entsprechende Marketingmaßnahmen und Werbestrategien werde es auch im Winter und Frühjahr brauchen, ist der Bezirksobmann überzeugt. Zugleich betonte er, dass die Betriebe in der westlichen Landeshälfte am meisten von den Folgen der Pandemie betroffen seien. „Die Frühjahrssaison fiel ins Wasser, der Sommer startete sehr verhalten und die Herbstsaison endete vorzeitig“, bilanzierte Pichler und verwies dabei auf enorme Umsatzverluste. „Die beste Wirtschaftsförderung ist aber jene, wenn die Betriebe arbeiten können“, betonte Pichler. Er appellierte an die Solidarität, sich gegenseitig zu helfen, zu unterstützten und das „Wir“ in den Mittelpunkt zu stellen.

HGV-Präsident Manfred Pinzger ging auf die bevorstehende Wintersaison ein. Er erklärte, dass frühzeitig ein Sicherheitsprotokoll mit dem Verband der Seilbahnunternehmer Südtirols für eine sichere Wintersaison ausgearbeitet geworden ist. Wenn die Wintersaison im Bezirk nun nicht rechtzeitig starten könne, dann bringe das für die Aufstiegsanlagen, die Hotellerie und Gastronomie sowie den Handel erhebliche Verluste mit sich, welche nicht mehr wettzumachen sind. Er appellierte daran, dass es konkrete Unterstützungen für Betriebe brauche, damit sie überleben, die Tätigkeit wieder aufnehmen und die Mitarbeiter weiterhin beschäftigen können. „Betriebe, die bei staatlichen Förderungen durch den Rost fallen, müssen vom Land unterstützt werden“, verlangt Pinzger.

Erwin Hinteregger, Generaldirektor von IDM Südtirol, präsentierte die Strategien und Ziele von IDM Südtirol für die Wintersaison. „Das ist die stärkste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg, demensprechend braucht es ein Konjunkturprogramm und Maßnahmen, um aus dem Tief herauszukommen“, so Hinteregger.

Tourismuslandesrat Arnold Schuler präsentierte aktuelle Zahlen zur Sommersaison. Innerhalb des Landes gebe es große Unterschiede, so Schuler. Das Burggrafenamt habe 60 Prozent und der Vinschgau um die 70 Prozent der Nächtigungen vom Vorjahr erzielen können, sagte Schuler. Der Wintertourismus stehe aber unter keinem guten Stern. Auch Quarantänevorschriften des benachbarten Auslandes würden den Tourismus beeinflussen.

Auch Landtagsabgeordneter Helmut Tauber sprach die problematische Zeit an. „Die Betriebe trifft der Lockdown hart, er ist für die Gastbetriebe eine riesige Herausforderung“, sagte Tauber.

Abschließend gab der Augustinerpater Hermann Josef Zoche in einer Videobotschaft den Gastwirtinnen und Gastwirten einige Ratschläge mit auf den Weg. Die derzeitige Situation könne zum Gewinn des Menschlichen werden, könne uns reifen, stark und dankbarer werden lassen.

Im Bild: HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler/c-DM/Martina Jaider