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Folgen der Corona-Pandemie auf Tourismus sind enorm

23 Aprile 2020

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Folgen der Corona-Pandemie auf Tourismus sind enorm

HGV fordert verbindlichen Zeitplan für Öffnung der Hotels und Gastbetriebe. 

Bozen – Der 25-köpfige Landesausschuss des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) befasste sich jüngst im Rahmen einer Videokonferenz mit den dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die touristischen Betriebe in Südtirol und den damit verbundenen Einschränkungen.
„Die Auswirkungen auf die Betriebe, deren Mitarbeiter und den Sektor insgesamt sind enorm“, betont HGV-Präsident Manfred Pinzger und fügt hinzu, dass die Tragweite dieser Krise für den Tourismus und die in diesem Sektor tätigen Betriebe seitens der römischen Regierung viel zu wenig Berücksichtigung findet. Der HGV kritisiert deshalb, dass bislang auf staatlicher Ebene keine wirkungsvollen Hilfsmaßnahmen zur Unterstützung des Sektors beschlossen wurden. „Die Möglichkeit, Kredite aufzunehmen mit einer staatlichen Absicherung sowie der Aufschub von Fälligkeitsterminen für die Zahlung von Abgaben und Steuern federn kurzfristig die Folgen der Pandemie ab. Tatsächlich aber wachsen die Verbindlichkeiten der Betriebe weiter und werden letztendlich erdrückend und zwingen viele Betriebe in die Knie“, betont Pinzger und fügt hinzu: „Fakt ist, dass ein Beherbergungsbetrieb, ein Restaurant oder eine Bar den entgangenen Umsatz wegen der verordneten Betriebsschließung nie mehr auffangen kann.“ Eine wirkungsvolle Maßnahme ist deshalb nur die Gewährung von Verlustbeiträgen und Steuersenkungen, wie etwa der Mehrwertsteuer und der Gemeindeimmobiliensteuer.
Weiters kritisiert der Landesausschuss des HGV, dass es nach mehr als einer anderthalbmonatigen Schließung aller Tourismusbetriebe noch keinen genauen Fahrplan gibt, wann die Gastbetriebe ihre Tätigkeit wiederaufnehmen können. Hier brauche es dringend transparente Zeitangaben, an denen sich die Hoteliers und Gastwirte und nicht zuletzt die Gäste orientieren können. „Wenn in Österreich und der Schweiz die Hotels in wenigen Wochen wieder öffnen können, so setzt das unsere Betriebe enorm unter Druck. Gäste wollen wissen, wie es in Südtirol aussieht und wir können keine verlässliche Auskunft geben“, kritisiert Pinzger. Deshalb brauche es dringend eine klare Botschaft an die touristischen Betriebe, fordert der HGV.
Schließlich muss der grenzüberschreitende Personenverkehr und die Bewegungsfreiheit, welche für den Tourismus unabdingbar sind, europaweit gelöst werden. „Auch hierzu vernehmen wir aus Rom keine Hinweise, sodass wir uns als Verband veranlasst gesehen haben, zusammen mit EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann, Landesrat Arnold Schuler und IDM Südtirol das Thema auf die europäische Ebene zu tragen“, erläutert HGV-Direktor Thomas Gruber.
Die Tourismusbetriebe haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie als erste zu spüren bekommen und werden mit den Folgen noch lange zu kämpfen haben. Gerade deshalb fordert der HGV die römische Regierung auf, sich mit den dramatischen Auswirkungen auf die touristischen Betriebe mit aller Vehemenz zu befassen und möglichst rasch einen konkreten Zeitplan zur Öffnung der Gastbetriebe zu beschließen. Die diversen Indiskretionen in den letzten Tagen seitens der römischen Regierung haben den Unmut im Sektor enorm gesteigert und die Nervosität wesentlich erhöht, schreibt der HGV abschließend in der Presseaussendung.