Die Zukunft Europas: Neue Strategien statt Krisenmanagement
Felix Unger, Präsident der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, stellt das „Manifest für Europa“ vor.
Die Politik: eine Inszenierung von Machtspielen ohne erkennbare Strategie. Die politische Elite: sprachlos. Die Gesellschaft: ohne Orientierung. Wie das „Manifest für Europa“ der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste gleich in den ersten Absätzen klar macht, ist die Ausgangslage düster. Angesichts großer Herausforderungen wie Massenmigration und Terrorismus konstatieren die Verfasser ein „Politikversagen der dramatischen Art“ und stellen fest: Ein politischer Diskurs findet in der Öffentlichkeit nicht statt. Genau diese Diskussion zur Zukunft Europas will die Akademie deshalb mit ihrem Manifest anstoßen. Hochrangige Wissenschaftler analysieren darin Europas Krise, weisen aber auch Wege aus ihr heraus: Innovation, Freiheitsvertrauen, Einbezug junger Menschen werden als tragende Säulen des europäischen Projekts postuliert. Am 12. Juni stellt der Präsident der Europäischen Akademie, Salzburg, Felix Unger, das Manifest auf Einladung von Eurac Research und der Stiftung Südtiroler Sparkasse in Bozen vor. Die Veranstaltung, mit anschließender Podiumsdiskussion, findet im Tagungssaal der „Sparkasse Academy Cassa di Risparmio“ statt, Sparkassenstraße 16; Beginn 19 Uhr.
Als eine Art „überparteilicher Gelehrtenpool“ wurde die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste beschrieben: ein transnationales und interdisziplinäres Netzwerk aus fast 2000 Wissenschaftlern, Künstlern und Geistlichen, das sich nicht nur wissenschaftlich mit zentralen europäischen Themen beschäftigt, sondern als Frucht dieser Auseinandersetzung auch klare europapolitische Forderungen formuliert und damit die öffentliche Debatte anregt. Das „Manifest für Europa“, schon 2012 erstmals veröffentlicht und 2018 in einer erweiterten Fassung mit den Schwerpunkten „Innovation“, „Junges Europa“ und „Europa der Älteren“ als Venice Declaration unterzeichnet, ist ebenso Ausdruck dieses politischen Mitwirkens wie der von der Akademie ins Leben gerufene Think Tank „Next Europe: Strategische Horizonte.“
Nach einer kurzen Einführung durch Roland Psenner, Präsident von Eurac Research, wird der Präsident der Europäischen Akademie, der Herzchirurg Felix Unger, das „Manifest für Europa“ am 12. Juni in Bozen vorstellen und anschließend mit Flora Kröss (Gründerin der Ewo GmbH), dem Präsidenten der Stiftung Südtiroler Sparkasse Konrad Bergmeister, dem Wiener Studenten Manuel Lavoriero und dem Co-Leiter des Center for Advanced Studies von Eurac Research, Roland Benedikter, an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. Die Diskussion moderiert Harald Pechlaner, Leiter des Center for Advanced Studies von Eurac Research. Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt, eine Simultanübersetzung ins Italienische ist vorgesehen.
