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Otto Mahlknecht – „Fragwürdige Programmatik der VBB“

29 Luglio 2018

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Otto Mahlknecht – „Fragwürdige Programmatik der VBB“

Bozen – Der freiheitliche Kultursprecher Otto Mahlknecht kritisiert die Zusammensetzung in der Programmauswahl der Vereinigten Bühnen Bozen.

„Laut aktueller Satzung zählen die Organisation und Produktion von Veranstaltungen aller Schauspielsparten zu den vordringlichen Aufgaben der Vereinigten Bühnen Bozen als Theater deutscher Sprache. Es ist daher verwunderlich, dass die VBB seit Jahren auch Operetten in ihrem Spielplan führen, wenngleich es mit den „Südtiroler Operettenspielen“ eine Institution gibt, die sich ausschließlich diesem Genre widmet. In der Programmauswahl der kommenden Spielzeit lässt sich nunmehr sogar eine Opernproduktion finden, die mit der Stiftung Haydn koproduziert wird“, so Otto Mahlknecht.
„Die Koproduktionen scheinen überhaupt ein neuer Schwerpunkt in der Programmauswahl der VBB zu sein. Bei einer Durchsicht und Analyse der für die Spielzeit 2018/19 angekündigten Theaterproduktionen fällt jedoch auf, dass gleich mehrere der neun Premierenaufführungen faktisch keine Eigenproduktionen, sondern eher Gastspiele sein dürften. Der „Iwanov“ stammt aus dem Stadttheater Klagenfurt, der „Liliom“ kommt aus St. Pölten vom dortigen Niederösterreichischen Landestheater und die Produktion „Blutrache“ aus dem Wiener Rabenhoftheater. Alle drei scheinen auswärtige Produktionen mit minimaler Südtiroler Beteiligung zu sein. Das ist ja an sich nichts Verwerfliches und laut Satzung ist es auch Aufgabe der VBB, mit anderen Theatern zu kooperieren, aber die grundsätzliche Aufgabenaufteilung zwischen VBB und dem Südtiroler Kulturinstitut, das ausschließlich ein hochwertiges Gastspielprogramm mit den Erfolgsproduktionen der führenden Schauspielhäuser der deutschsprachigen Theaterlandschaft zeigt, sollte aufrecht bleiben. Im Übrigen scheint es mir für die Südtiroler Theaterszene geboten, dass die VBB mit ihren Eigenproduktionen lokale Aufträge vergibt. Das ist für das Einkommen der Schauspieler und verwandten Berufsgruppen sehr wichtig“, gibt der freiheitliche Kultursprecher Otto Mahlknecht zu bedenken.

Im Bild: Otto Mahlknecht.