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Forschung im Gespräch im Innsbrucker Ferdinandeum

18 Marzo 2018

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Forschung im Gespräch im Innsbrucker Ferdinandeum

Technische Untersuchungen am Altar von Schloss Tirol und anderen Kunstwerken

Der Altar von Schloss Tirol gilt als der älteste, weitgehend vollständig erhaltene Flügelaltar des Alpenraums. Im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts wird dieses Meisterwerk der gotischen Kunst von den Tiroler Landesmuseen seit April 2016 genauer untersucht. Die Veranstaltungsreihe „Forschung im Gespräch“ gibt Einblick in die verschiedenen Teilbereiche des Projekts und zeigt die Vernetzung von externen und internen ExpertInnen auf.
Bei der vierten Ausgabe, am Sonntag, 25. März 2018, 11 Uhr, in der Schausammlung des Ferdinandeum, ist Prof. Dr. Andreas Burmester zu Gast. Burmester war zuletzt von 2003 bis 2017 Direktor des international renommierten Doerner Instituts. Er ist durch weit mehr als 100 kunsttechnologische und quellenorientierte Publikationen ausgewiesen. Mit der Restauratorin Dipl. Rest. (univ.) Laura Resenberg und der Kunsthistorikerin Mag. Claudia Mark von den Tiroler Landesmuseen spricht er über die Entwicklung von technischen Untersuchungen an Kunstwerken und erörtert die Restaurierungskampagne am Altar von Schloss Tirol während des Zweiten Weltkriegs.

Interaktive Präsentation

Im Zusammenhang mit dem ExpertInnengespräch „Drunter und drüber. 100 Jahre technische Kunstgeschichte“ wird der eigens in der Schausammlung für den Altar von Schloss Tirol eingerichtete Projektraum um eine interaktive Präsentation erweitert. Auf einem neu installierten Touchscreen können BesucherInnen nachvollziehen, wie sich das Erscheinungsbild im Verlauf der Restaurierung veränderte. Erstmals ist Fotomaterial der Restaurierung von 1940/42 in München zu sehen. Die Bilder wurden im Archiv der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen / Pinakotheken München aufgefunden und in einer aufwändigen computertechnischen Gestaltung von Christian Höller für die Nutzung erschlossen. Mithilfe des neuen Bildschirms können Aufnahmen verschiedener Zustände und Zeiten sowie die 2017 angefertigten Röntgenaufnahmen miteinander verglichen und mittels Detailansichten studiert werden.

Restaurierungskampagnen am Altar von Schloss Tirol

Das Erscheinungsbild des Altars von Schloss Tirol hat sich im Laufe der Geschichte durch Alterung und mehrere Restaurierungen erheblich verändert. Aufgrund des hohen Alters des Altars haben vermutlich bereits vor dem 19. Jahrhundert konservatorische Arbeiten stattgefunden. Aus den Quellen lassen sich aber nur zwei ästhetisch maßgebliche Restaurierungen rekonstruieren. Im Jahr 1813 brachte man die beiden Altarflügel nach Wien. Dort wurde eine sehr umfangreiche bzw. fast vollflächige Übermalung der Bildtafeln im Stil des frühen 19. Jahrhunderts durchgeführt. Die Übermalungen wurden 1940 bis 1942, bei der zweiten nachweisbaren Restaurierungskampagne des Altars in der „Restaurierungsanstalt“ der Alten Pinakothek in München, wieder freigelegt. Die Etappen dieser Freilegung sind durch zahlreiche Fotos dokumentiert. Darauf ist zu sehen, dass die Übermalungen des frühen 19. Jahrhunderts komplett entfernt wurden. Heute zeigt sich der Altar weitgehend im Schlusszustand der damaligen Restaurierung in München. Seitdem erfolgten regelmäßig konservatorische Maßnahmen.

Forschung im Gespräch „Drunter und drüber. 100 Jahre technische Kunstgeschichte“

im Rahmen des Forschungsprojekts zum Altar von Schloss Tirol, 1370/72

So 25. März 2018, 11 Uhr

mit Prof. Dr. Andreas Burmester, dem ehemaligen Direktor des Doerner Instituts, Restauratorin Dipl. Rest. (univ.) Laura Resenberg und Kunsthistorikerin Mag. Claudia Mark

Eintritt frei
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum
Museumstraße 15
6020 Innsbruck

Im Bild: Die Frontalansicht des geöffneten Altars von Schloss Tirol, 1370/72/c-TLM

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