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Bozen. Civil Protect 2018: Sicherheit gemeinsam gestalten

27 Marzo 2018

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Bozen. Civil Protect 2018: Sicherheit gemeinsam gestalten

150 Aussteller auf 15.000 m2, 9.000 Besucher, wovon mehr als 600 am Informations- und Weiterbildungsprogramm teilnahmen, und zehn Jungunternehmen im Finale um den ersten Startup Award: Das war Civil Protect 2018, die gestern in der Messe Bozen zu Ende ging. Die sechste Auflage der Fachmesse für Rettung, Bevölkerungs- und Brandschutz bot drei Tage lang einen Treffpunkt und einen umfassenden Einblick in das Netzwerk der Rettungskräfte.

Sicherheit geht jeden an. Civil Protect erwies sich einmal mehr als gelungener Mix aus geballter Information für Branchenfachleute und spannendem Erlebnis für das Publikum: Interessierte Bürger konnten besonders im Test Bereich hautnah miterleben, was alles im Hintergrund passiert, damit im Notfall schnell und kompetent Hilfe geleistet werden kann. Im Rahmen der nationalen Kampagne „Io non rischio“, die das Weiße Kreuz und ANPAS erstmals auch in Südtirol vorstellten, wurden die Besucher auch über das richtige Verhalten bei Hochwasser aufgeklärt. Die verschiedenen Einsatzkräfte und öffentlichen Institutionen nutzten die Gelegenheit nicht nur, um sich zu präsentieren, sondern auch um sich untereinander auszutauschen.
„Mit der diesjährigen Auflage bestätigt sich Civil Protect als konsolidierter Branchentreffpunkt, der trotz des schönen Frühlingswetters eine starke Anziehungskraft auf Fachbesucher und die vielen Freiwilligen in- und außerhalb der Region ausgeübt hat. Es freut uns besonders, dass das erweiterte Informations- und Weiterbildungsprogramm so gut angenommen wurde“, zeigt sich Thomas Mur, Direktor der Messe Bozen, zufrieden.

Informationsplattform für Fachbesucher

Insgesamt über 600 Teilnehmer nutzten das vielfältige Informationsprogramm, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Ein voller Erfolg war das Seminar der Feuerwehrschule Trient, in dem Luca Parisi auf neue Taktiken und Technologien für die Brandbekämpfung einging. Großes Interesse gab es auch für die Tagung zum Thema „baulicher Brandschutz“, die in Zusammenarbeit mit der Ingenieurkammer Bozen und dem Amt für Brandverhütung angeboten wurde.
Mit dem ersten Civil Protect Startup Award konnte die Fachmesse um ein weiteres Highlight erweitert werden. Der Preis wurde von Messe Bozen in Zusammenarbeit mit dem IDM Ecosystem Sports & Alpine Safety, Brennercom und Plank ins Leben gerufen. Zehn Finalisten aus ganz Italien präsentierten ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen, am Ende siegte LF System Italia mit einer patentierten erdbebensicheren Tür. Das Startup Village fördert den Austausch zwischen Experten, etablierten Unternehmen und Startups, mit dem Ziel, die Innovation im Sektor voranzutreiben.

Sicherheit im Fokus

Die hochkarätige Podiumsdiskussion rund um „Sicherheit und Risiko in der modernen Gesellschaft“, die in Zusammenarbeit mit der Agentur für Bevölkerungsschutz organisiert wurde, gab den aufmerksamen Zuhörern jede Menge Anstöße und Fragen mit auf den Weg. „Wer von uns wäre bereit, seine Pläne aufgrund einer Warnung der Behörden zu ändern?“, fragte etwa Roberto Giarola, Direktor des Amtes für Freiwilligenwesen und Ressourcen des italienischen Zivilschutzressorts, in den Raum. Das Zivilschutz-System verfüge heute über sehr viel mehr Informationen als in der Vergangenheit. Dies spiegle sich aber viel zu oft nicht in einem verantwortungsvollen Verhalten der Bevölkerung wider. Am Ende war sich die illustre Runde um Giarola, Prof. Alessandro Narduzzo, Soziologin Bruna De Marchi, Bernd Noggler, Geschäftsführer der Leitstelle Tirol, und Rudolf Pollinger, Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz, einig, dass Sicherheit kein Dienst sei, der von einer Behörde garantiert werden könne, sondern viel mehr mit den Bürgern zusammen aufgebaut werden müsse.

Eine Gelegenheit zum Ideenaustausch

Das Rote Kreuz Südtirol schätzt Civil Protect als wichtigen Treffpunkt: „Zum einen können wir uns drei Tage lang mit verschiedenen Rettungsorganisationen austauschen. Zum anderen zeigen wir den Südtirolern, was wir alles haben: Vieles kommt nämlich nicht bei uns in der Region zum Einsatz, sondern da, wo es bei Katastrophen gebraucht wird. Wir nutzen die Gelegenheit auch, um Führungskräfte einzuladen, so ist dieses Jahr auch unser Generalsekretär aus Rom angereist“, erklärt Präsident Hannes Mussak.

Die Leitmesse für Brandschutz in Italien

Besonders im Bereich Brandschutz bietet Civil Protect ein vielfältiges Angebot: Die Marktführer sind allesamt vertreten, die praktischen Vorführungen im Außenbereich und Weiterbildungsseminare für Fachbesucher runden das Ausstellungsangebot ab. Damit entwickelt sich Civil Protect immer mehr zur italienweit führenden Messe im Sektor. Auch Kofler Fahrzeugbau sieht die Fachmesse als wichtige Plattform: „Die Messe ist klein, aber fein, genau wie wir. Interessierte finden an einem Ort alles, was sie brauchen. Wir können uns hier gut präsentieren, zumal wir der einzige Betrieb „Made in Südtirol“ sind: Alles wird von Null auf bei uns geplant, gezeichnet und produziert. Auch diese Auflage war wieder gut besucht und es sind sicher interessante Kontakte mit dabei“, so Geschäftsführerin Annemarie Kofler.

Foto/c-Marco Parisi