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Spira mirabilis kommt nach Bozen

19 Novembre 2017

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Spira mirabilis kommt nach Bozen

Spira mirabilis ist ein im September 2007 von einigen in ganz Europa tätigen jungen Berufsmusikern aus der Taufe gehobenes Projekt. Die Musiker verspürten das Bedürfnis, sich einen Freiraum zu verschaffen, um weiter zu studieren, Ideen auszutauschen, voneinander zu lernen, und dies alles ohne dem frenetischen Rhythmus der Berufsmusikerwelt zu unterliegen.

Für jedes Treffen wird ein einziges Stück aus dem symphonisch-kammermusikalischen Bereich ausgewählt, das eingeübt und interpretiert wird, und das fallweise vor Publikum aufgeführt wird. Eine kohärente und eindeutige Interpretation eines symphonischen Werks zu finden, ohne die Unterstützung eines Dirigenten, ist eine langwierige Angelegenheit, die viel Diskussion, Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit erfordert, sich gegenseitig und sich selbst kritisch zu hinterfragen. Es ist gerade dieser Prozess, der mit all seinen Schwierigkeiten und seinem utopischen Impetus der Grund für die Existenz des Projekts ist.

Aus diesem Grund versteht sich Spira mirabilis nicht als Orchester, sondern als Experimentallabor, als große Werkstatt in deren Mittelpunkt das Ziel der intellektuellen und künstlerischen Auseinandersetzung steht, das Ziel, die teilnehmenden Musiker an der Arbeit wachsen zu lassen.

Das Ensemble verdankt seinen Namen der “Spira mirabilis”, der logarithmischen Spirale, einer geometrischen Figur, die nach ihrer mathematischen Definition eine besondere Eigenschaft hat: egal welcher Größe sie ist, bleibt sie „selbstähnlich“. Sie ändert ihre Größe, nicht aber ihre Identität. Je nach gewähltem Repertoire wechselt die Anzahl der Teilnehmer. Es ändert sich die Dimension der Gruppe, nicht aber ihre Identität.

Wesentliches Element dieser Studien- und Vertiefungsarbeit sind Projekte mit dem klassischen Musikrepertoire, gespielt auf Originalinstrumenten, sowie Meisterkurse mit Experten der barocken und klassischen (Lorenzo Coppola, Malcom Bilson, Jörg-Andreas Bötticher, Alfredo Bernardini), wie auch der romantischen Musiksprache (Heinz Holliger): alles mit dem Ziel, ein gemeinsames Grundwissen für die Musiker zu erschließen.

Seit seiner Gründung hat sich Spira mirabilis als einzigartiges Phänomen der Musikszene etabliert und bereits mehr als 76 Projekte in Europa umgesetzt, mit Konzerten in London (in der Queen Elizabeth Hall), in Bremen (Musikfest Bremen), in Hamburg (für die Elbphilharmonie Konzerte), Rom (Accademia Filarmonica Romana), Paris (Cité de la Musique), Essen, Istanbul, Berlin und beim Aldeburgh Music Festival.

Spira mirabilis wurde zum „Botschafter der europäischen Kultur“ für das Jahr 2012 ernannt.

Im Dezember 2013 hat die Stadt Formigine, wo ein Großteil der Projekte beheimatet ist, ein neues Auditorium eröffnet, das Auditorium Spira mirabilis, ein Ergebnis der glücklichen Begegnung zwischen Projekt und Stadtgemeinschaft.

Im Frühjahr 2015, mit der Aufführung der Neunten Symphonie, hat Spira mirabilis den Zyklus der Beethoven-Symphonien vollendet, der acht Jahre in Anspruch genommen hat und das Rückgrat der musikalischen Laufbahn der Gruppe bildete. Es handelte sich um eine musikalische und logistische Anstrengung die ein Jahr in Anspruch genommen hat, mit Musikern, Chorsängern und Solisten, die in eine lange Vorbereitungszeit eingebunden werden mussten. Abgeschlossen wurde das Projekt mit drei Aufführungen, die von mehr als dreitausend Personen besucht worden sind.

2016 hat sich Spira mirabilis erstmals dem Theater und der Oper gewidmet. Mit „Così fan tutte“ von Mozart und dem „Sommernachtstraum“ von Shakespeare in der Vertonung von Mendelssohn näherte sich das Ensemble diesem Genre. Im selben Jahr wurde erstmals eine Sinfonie von Brahms, die vierte, einstudiert und im Jänner 2017 im Auditorium der RAI in Turin aufgeführt. Im September hat Spira mirabilis seinen 10. Geburtstag gefeiert.

Zurzeit ist Spira mirabilis auf Tournee in Italien. Eine weitere Tournee folgt im Februar – dann steht die „Pastorale“ von Beethoven auf dem Programm.

Am Sonntag werden die Musiker im Konzerthaus von Bozen die Symphonie Nr. 1 von Johannes Brahms aufführen.
Sonntag, 26.11. – 18 Uhr – Konzerthaus, Dantestraße 15, Bozen

Eintritt: € 30

Ermäßigt < 26 Jahre: € 5

4Family (Begleitpersonen – max. 2 – von Jugendlichen unter 20 Jahren): € 10

Die Karten können an den Kassen des Stadttheaters Bozen (Tel. 0471 053800) oder online unter www.konzertverein.org vorab gekauft werden.

Foto/c-Giancarlo Pradelli 

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