Österreich. Fast 99 Prozent Zustimmung – Kurz neuer ÖVP-Chef

Von Claudia von Dzerzawa

Mit fast 99 Prozent Zustimmung bei der Wahl zum Parteichef hat sich Österreichs Außenminister Kurz eine starke innerparteiliche Machtbasis geschaffen. Zugleich beschloss laut Medienberichten zufolge der Parteitag eine Statutenänderung, die ihm personell und inhaltlich weitgehend freie Hand gibt. In Österreich wird im Herbst gewählt.

Bei einem Parteitag seiner konservativen ÖVP in Linz erhielt der erst 30-jährige Kurz ein Vertrauensvotum von 98,7 Prozent der Delegierten.

In Österreich soll im Oktober neu gewählt werden, die große Koalition aus SPÖ und ÖVP ist gescheitert. Kurz hatte schon früh Neuwahlen verlangt und sich nach dem Rücktritt von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner als sein Nachfolger sofort in Stellung gebracht. Die ÖVP-Spitze bestimmte ihn dann im Mai einstimmig bei einer Vorstandssitzung zum neuen Parteivorsitzenden und sprach sich für Neuwahlen aus.

Sebastian Kurz gilt als Hoffnungsträger seiner Partei und könnte das Blatt für die ÖVP wenden. Die Übernahme des Parteivorsitzes hatte der bei den Wählern beliebte Außenminister an neue Vollmachten geknüpft: Kurz will unter anderem seine Mannschaft und die Kandidatenliste für die Wahl selbst zusammenstellen.

Bei der Präsidentschaftswahl im vorigen Jahr hatten die österreichischen Wähler den beiden Koalitionsparteien ihr schlechtestes Ergebnis seit 1945 beschert und dafür gesorgt, dass ihre Kandidaten nicht in die Stichwahl kamen. Dies gelang dagegen dem FPÖ-Bewerber Norbert Hofer, der später gegen den ehemaligen Grünen-Chef Van der Bellen verlor.

Quelle: https://claudia2902.wordpress.com/2017/07/01/oesterreich-fast-99-prozent-zustimmung-kurz-neuer-oevp-chef/

Im Bild: Sebastian Kurz-Porträt von Claudio Calabrese