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Love, Peace & Blasmusik.

28 Aprile 2017

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Love, Peace & Blasmusik.

Das verliebte siebte Jahr.

Oftmals spricht man vom „Verflixten siebten Jahr“, wenn das Thema Beziehung und Partnerschaft aufs Tableau kommt. Geht es aber um die Beziehung, die Zigtausende von Menschen zum „Woodstock der Blasmusik“ aufgebaut haben, so nennt man´s lieber das „Verliebte Siebte“. Denn eine wahrlich innige Partnerschaft ist entstanden – zwischen der charmant umgesetzten Idee eines alternativen Festivals und einem fachkundigen wie begeisterungsfähigen Publikum, dessen Wachstum keine Grenzen zu kennen scheint.

Am Anfang war´s ja nur eine Idee. Dann immerhin schon ein Plan. Schnell aber die volle Überzeugung. Ein großes Festival zu Ehren der geblasenen Musik kann nicht nur – nein, das muss eigentlich funktionieren. Ein Festival im Stile der großen Rock-Events. Mit allem Drum und Dran. Nur eine Spur charmanter, familiärer, herzlicher. Blasmusikalisch eben.

Nun – knapp sieben Jahr später – findet man diese Idee und ihre Umsetzung bestätigt. Das „Woodstock der Blasmusik“ hat sich einen Namen gemacht. Menschen aus ganz Europa pilgern ins idyllische Ort im Innkreis. Und so hat sich die Besucherzahl in der noch kurzen Zeit des Festivalbestehens mehr als vervierfacht. Die magische 50.000-Besucher-Marke wird wohl demnächst geknackt werden.

Was soll denn daran cool sein?

Doch was ist es eigentlich, das diesen Ansturm, diesen Hype und diese Begeisterung ausmacht? Was bitte soll an Blasmusik so spannend, verlockend und lässig sein, dass Menschen hunderte Kilometer Anfahrt in Kauf nehmen und sich mehr als eine halbe Woche lang in stickigen Zelten und engen Wohnwägen zusammenpferchen?

Diese Antwort kann zwar versuchsweise formuliert, nie aber zur Gänze gegeben werden. Denn man muss das „Woodstock der Blasmusik“ schon selbst erlebt haben, um es auch verstehen zu können. Sagen wir mal so: Das Festival überrascht an allen Ecken und Enden. Das Programm wird zur Feier, das Feiern zum Programm. Es werden Vorurteile aufgebrochen, Augen und Ohren geöffnet und dabei eine Stimmung erzeugt, die ihresgleichen sucht.

Von wegen „nur“ Blasmusik…

Keine andere Musik-Sparte bietet ein derart breites und buntes Spekt­rum wie die Blasmusik – so auch dessen mittlerweile größtes Festival! Da gibt es natürlich die traditionelle Richtung wie die böhmisch-mährischen, Oberkrainer und Egerländer Formationen. Aber woran man nicht sofort denkt, ist, dass auch in zahlreichen Funk-, Reggae-, Ska- und Jazzbands Blasinstrumente zum Einsatz kommen. Und auch diese Genres findet man auf den – ab heuer – 5 Bühnen des Festivals, auf denen über 100 Ensembles auftreten.

So kann man das „Woodstock der Blasmusik“ getrost als das musikalisch vielfältigste Festival Europas bezeichnen. Bestes Beispiel sind die beiden Headliner: Am Freitag gastieren die international erfolgreichen, funkigen Lucky Chops aus New York auf der Main Stage, am Samstag geben Moop Mama, eine Zehn-Mann starke Urban Brass Band aus München, feinsten Hip-Hop zum Besten. Ernst Hutter & die Egerländer Musikanten, ein Blasmusikorchester mit langer Historie, sind – wie der Name sagt – Vertreter der traditionellen Richtung. Einige Bands haben sich dem blasmusikalischen Crossover verschrieben. Wie zum Beispiel Pro Solist’y, die fast jedes Jahr beim „Woodstock der Blasmusik“ dabei sind und eine „Power Polka Party“ auf der Bühne abliefern werden.

Seit 2015 gibt es die Allerhand-Stage, auf der Gruppen aus allen Genres sozusagen „querbeet“ zu sehen und zu hören sind. Die Tanzl & Gstanzl-Stubm, eine charmant-rustikale Holzhütte, ist untertags hingegen der urigen, gemütlichen Volksmusik gewidmet. Abends bringt die Partystimmung des Trachtenclubbings den Hüttenboden zum Beben.

Eine Besonderheit ist das „Gesamtspiel“ am Samstagnachmittag: ein kollektives Musikerlebnis, bei dem tausende Besucher des „Woodstock der Blasmusik“, von denen viele selbst Musiker sind, ihre Instrumente auspacken und – von der Bühne aus dirigiert – zusammen einige bekannte Stücke zum Besten geben. Gänsehaut-Moment!

Neu 2017: Stadel, Cashless, Eigen-Gastro,…

Es sind nicht nur Bühnenangebot und Publikumszahlen, die konstant wachsen. Auch Infrastruktur, Kulinarium und Rundumangebot halten Schritt und unterliegen einem ständigen Wandel, der die steigenden Anforderungen berücksichtigt und immer wieder mit Innovationen und Überraschungen glänzt. So auch heuer:

Flaggschiff der Neuerungen ist mit Sicherheit der neue „Leitner-Stadel“ im Kerngelände – aktuell noch eine Großbaustelle, die rechtzeitig zum Festival in rustikal-neuem Glanz erstrahlen und die neue „Stadel-Bühne“ mit ihren Themenabenden beherbergen wird. Das neu eingeführte Cashless-System erleichtert Besuchern wie Gastronomen gleichermaßen den reibungslosen, möglichst flotten und bargeldlosen Zahlungsverkehr. Bequem auch der eigene Festival-Supermarkt: die zahlreichen Camper müssen sich nicht mehr im Vorfeld mit Vorräten eindecken, die sie dann mühevoll zum Zelt- oder Caravanplatz schleppen, sondern können das zu Diskontpreisen vor Ort tun. Außerdem neu: der am Festival zu präsentierende „Woodclub“ mit unzähligen Mitgliedsvorteilen wartet auf seine ersten Mitglieder.

Dass die gesamte Gastronomie zudem erstmals in Eigenregie der lokalen Veranstalter durchgeführt wird, darf gerne als „das Tüpfelchen auf dem i“ angesehen werden. Denn dieses Vorhaben garantiert schon jetzt eine riesige Palette an buntgemischten Produkten jeglicher Geschmacksrichtung. Vor allem die Faktoren Originalität, Qualität und Regionalität werden hier großgeschrieben.

Woodworld-Ausstellung und allerlei Drumherum

4 Festivaltage, da hat man auch Zeit zu bummeln und die Gesamtatmosphäre zu genießen. Und da gibt es beim „Woodstock der Blasmusik“ viel zu entdecken! Originelle Ideen und Umsetzungen wie die „Woodgames“, das „Brass Vegas“ Hüttendorf, ein eigenes Riesenrad oder das „Geronimoos“ Tipidorf runden das Gesamterlebnis ab.

Kurz erwähnt sei auch die „Woodworld“. Auf 1.600 m² zeigen verschiedenste Aussteller ihre Sortimente aus Instrumentenbau, -handel und -pflege (z.B. Buffet Crampon, Artismusic, Danner, Gewa, Schagerl). Es gibt aber auch weniger musikalische Stände für Schmuck, Kleidung, Accessoires und Kulinarik (z.B. Innviertler Caps, Hosnriam, Bierregion Innviertel).

Was das „Woodstock der Blasmusik“ sonst noch zu einem ganz besonderen Festival macht, findet man am besten selbst beim nächsten Besuch heraus. Was man in Worte fassen kann, ist auf www.woodstockderblasmusik.at nachzulesen. Wie sagt man so schön: So spielt das Leben. Eben.

Fotoverweis: © WDB/Klaus Mittermayr