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Deutschland, ein Flüchtlingsmärchen

17 Ottobre 2016

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Deutschland, ein Flüchtlingsmärchen

Freitagnacht. Ein Schrei. „Da ist ein Baby!“ So beginnt die Geschichte von „Phantom (ein Spiel) in einer Fast-Food-Filiale in einer mittelgroßen Stadt. In einer Art detektivischer Rekonstruktion rekapitulieren die fünf Darsteller, was geschehen ist – oder besser: was geschehen sein könnte.

Im Zentrum der Geschichte steht eine junge Frau: Blanca, die von ihrer Familie nach Deutschland geschickt wurde, um ihrer Familie und irgendwann ihren eigenen Kindern ein besseres Leben zu bieten. Bei ihrem Vetter, der eine Putzfirma betreibt, soll die junge Frau arbeiten, die zur Projektionsfläche einer Vielzahl von Blickwinkeln, von Vorurteilen, Stereotypen, Ressentiments und Erwartungen wird.

Wir begleiten Blanca auf ihrer Odyssee durch ihr neues Heimatland, von dem es bei ihr zu Hause heißt „Ein schlechter Tag dort ist ein guter Tag bei uns“ und beim harten Alltagskampf um ein bescheidenes Plätzchen unter der deutschen Wohlstandssonne. Dabei werden wir konfrontiert mit den Überlebensstrategien von Menschen, die sich durchbeißen, und erfahren gleichzeitig viel über uns selbst und die gesellschaftlichen Werte, die sozialen Rollen und Vorurteile, die wir, meist ohne sie zu hinterfragen, ständig zuordnen und verinnerlicht haben.

Mit dem Stück ist dem erfolgreichen Autorenduo Lutz Hübner und Sarah Nemitz eine unterhaltsame Geschichte in der Möglichkeitsform gelungen, die mehr mit unseren Zuschreibungen über die „Fremden“ zu tun hat, als mit der vielschichtigen Wirklichkeit.

Die Gastspiele des Nationaltheaters Mannheim finden am 26. Oktober im Forum in Brixen und am 27. Oktober im Kulturhaus „Karl Schönherr“ in Schlanders statt. Aufführungsbeginn: um 20 Uhr. Kostenlose Einführungen um 19.15 Uhr.

Karten erhältlich in allen Athesia Buchhandlungen, online unter ticketone.it oder im Südtiroler Kulturinstitut. Infos unter 0471 313800, im Internet: www.kulturinstitut.org

Unterstützt wird das Gastspiel von der Volksbank, subventioniert von der Südtiroler Landesregierung, Abteilung Deutsche Kultur.

Foto/Hans Jörg Michel