Allen Unkenrufen zum Trotz: Europa lebendiger denn je!
von Andreas Varesco
Es ist derzeit á la mode, den Untergang Europas zu besingen. Besonders die selbsternannten „Europa-Skeptiker“ nutzen jede Gelegenheit aus, um den Europa-Gedanken für überholt oder tot zu erklären, um sich dann anschließend, nachdem der Schaden angerichtet ist, feige aus der Verantwortung zu stehlen. Stattdessen werden die Nationalstaaten als seligmachende Lösung aller Probleme gefeiert, wenngleich sie in unzähligen Gelegenheiten bewiesen haben, dass Probleme wie Klimaschutz, Zuwanderung, Finanzkrisen, Katastrophen längst nicht mehr auf nationalstaatlicher Ebene gelöst werden können. image Manches Medium gibt diesen Propheten des Untergangs reichlich Platz. Krasse Aussagen erfreuen den Leser und machen bekanntlich Kasse. Abseits aller berechtigten Kritik an der EU (und es gibt vieles, das man kritisieren kann) konnte ich in letzter Zeit bei verschiedenen Gelegenheiten feststellen, dass der Europa-Gedanke präsenter ist, als er es in den vergangenen Jahren war, als die EU überall als Erfolgsmodell gefeiert wurde. Egal ob auf einem Wiesenfest, im Gasthaus, bei einer Zusammenkunft, am Rande eines Sportereignisses, unter Freunden: Europa ist Gesprächsthema. Und das ist gut so. Die Leute wissen sehr gut, was sie an Europa haben. Und sie wünschen sich, dass sich endlich etwas bewegt in der EU. Was kann einem Projekt Besseres passieren als Bürger, die sich mit ihm – auch kritisch – beschäftigen. Nun sind die Politiker an der Reihe.