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Chaos in Bozen? Ladinser vorerst weiter im Amt

26 Settembre 2015

Chaos in Bozen? Ladinser vorerst weiter im Amt

Bis zuletzt hieß es in Bozen, dass neben dem Bürgermeister Luigi Spagnolli auch sein Vize Klaus Ladinser zurücktreten würde. Nun meldete er sich am Freitag selbst zu Wort und gab bekannt, dass er vorerst im Amt bleibt. Die Arbeiten als geschäftsführender Bürgermeister werden weitergeführt.

Auch die anderen fünf Mitglieder des Bozner Stadtrates werden laut Medienberichten noch im Amt bleiben. Das wurde auf der Sitzung des Bozner Stadtrats am Vormittag beschlossen. Sie wollen so lange weitermachen, bis Gespräche mit den jeweiligen Parteien geführt worden sind.

Die Räte, Judith Kofler Peintner, Claudia De Lorenzo, Luigi Gallo, Mauro Randi und Luciano Giovanelli, wollen auch ihre rechtlichen Positionen im Hinblick auf das Benko-Projekt überprüfen lassen.

Es war uns wichtig zu erfahren, wie es jetzt eigentlich weitergeht“, so sagte die Stadträtin Kofler Peintner im Anschluss an die Sitzung gegenüber dem Tagblatt Dolomiten. Immerhin hat der Rücktritt Spagnollis die Gemeinde in eine Situation versetzt, mit der sich jetzt niemand richtig auskennt.

Mehrere Varianten sind nun für die Zukunft möglich: So könnte der Stadtrat gemeinsam mit Vizebürgermeister Ladinser bis zu den Neuwahlen im Frühsommer 2016 die Zügel übernehmen.

Sehr wahrscheinlich ist jedoch, dass auch die verbliebenen Stadträte in den nächsten Tagen ihre Ämter niederlegen. Dann müsste der Gemeinderat innerhalb von 30 Tagen eine neue Stadtregierung ernennen. Klappt dieses nicht, bleibt nur die Ernennung eines Kommissars.

Unterdessen hat sich Alessandro Urzì von Alto Adige nel cuore zu Wort gemeldet. Der Herausforderer von Luigi Spagnolli bei den Stichwahlen fordert einen Neuanfang für Bozen, so sagte Alessandro Urzì Ob er bei den anstehenden Wahlen im Mai 2016 erneut als Bürgermeister kandidieren wird, hat er noch offen gelassen. In den kommenden Wochen möchte er mit seiner Gruppe aber ein detailliertes Programm für die Landeshauptstadt vorstellen.

Urzì geht zudem davon aus, dass der Regionalrat bis zu den Gemeindewahlen ein neues Wahlgesetz verabschiedet, das Bozen künftig leichter regierbar machen soll.

Im Bild: Klaus Ladinser