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Notrufnummer 112 – das lange Warten

4 Giugno 2015

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Notrufnummer 112 – das lange Warten

Einführung des einheitlichen Euro-Notrufs erst in einigen Jahren – Vereinbarung zwischen Innenministerium und Land

In Südtirol gehen Anrufe in Notfällen an die Rufnummer 118. Seitens der Landespolitik gibt es erklärtermaßen Bemühungen, dass die 112 auch in Südtirol die zentrale Nummer für Notfälle wird. Allerdings ist der Staat diesbezüglich säumig, weil er eine EU-Richtlinie nicht umsetzt und offensichtlich lieber Strafen an die EU zahlt. Der Freiheitliche Fraktionssprecher im Südtiroler Landtag, Pius Leitner, wollte von der Landesregierung wissen, wann mit der einheitlichen Notrufnummer zu rechnen sei.

„Die zuständigen Landesräte für Zivilschutz der Länder Bozen und Trient haben mit dem italienischen Innenministerium vereinbart, ein gemeinsames Projekt in Angriff zu nehmen, den Euro-Notruf 112 durch regionale Dienststellen auf Landesebene entgegennehmen zu lassen“, entnimmt der Freiheitliche Landtagsabgeordnete einleitend aus dem ihm vorliegenden Informationen. „Derzeit soll das entsprechende Dokument zum Abschluss zwischen dem Innenministerium und der beiden Länder ausgearbeitet werden. Es dient als Grundlage, dass die Lokalkörperschaften diese Aufgabe übernehmen können.“

„Erst im Jahr 2016 wird mit der Inbetriebnahme eines ‚Call Centers‘ gerechnet“, so Leitner weiter, „da der technische und organisatorische Aufwand dafür erheblich sei.“

„Die Smartphones sind so programmiert, dass die 112 als Notruf gilt“, hält der Landtagsabgeordnete fest, „es sei aber bekannt, dass Smartphone-Hersteller in Italien Geräte auf den Markt gebracht hätten, deren Betriebssystem den Anruf direkt an die Carabinieri weiterleiteten.“ In Südtirol hat es immer wieder Klagen im Zusammenhang mit den Notrufnummern gegeben, die direkt an die Carabinieri weitergeleitet wurden.

„Obwohl die Verantwortlichen des Weißen Kreuzes, der Notfallseelsorge und des Notrufs 118 über die gesamte Problematik Bescheid wissen, tritt man auf der Stelle. Dabei geht es in letzter Konsequenz um die Sicherheit von Menschen, die in einer Notsituation für sich oder für andere über den Notruf Hilfe anfordern“, so Pius Leitner abschließend mit der Forderung einer raschen Einführung des einheitlichen Euro-Notrufs in Südtirol.