Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina werden mit dem Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken ausgezeichnet, so schreibt die Stuttgarter Zeitung. Die so genannten Aktionskünstlerinnen sollen stellvertretend für alle diejenigen, die an ihrem Widerstand gegen die reaktionäre Wende in Russland festhalten stehen, so sieht es die Jury.
Diese Aktionskünstlerinnen der Gruppe Pussy Riot erhalten nun gemeinsam mit dem ukrainischen Schriftsteller Juri Andruchowytsch den diesjährigen Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken.
Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina waren nach einem Auftritt in der Moskauer Erlöserkathedrale zu Straflager und Zwangsarbeit verurteilt worden.
Mit den aus Sicht der Jury mutigen Aktionskünstlerinnen möchte die Jury auch alle die jeigen würdigen, die trotz Verfolgung an ihrem Widerstand gegen die reaktionäre Wende in Russland festhalten, so wie die Heinrich Böll Stiftung in Bremen mitteilte.
Juri Andruchowytsch ist seit Jahren eine wichtige literarische Stimme der demokratischen Bewegung der Ukraine. Der 54-Jährige ist ein Schriftsteller in der Tradition der Einmischung in die öffentlichen Angelegenheiten. Mit der Verleihung des Preises an Andruchowytsch drückt die Jury auch ihre Achtung für die Mitstreiter einer unabhängigen und demokratischen Ukraine aus.
Der in diesem Jahr mit 10.000 Euro dotierte Preis wird seit 1995 von der Stiftung und der Stadt Bremen verliehen.
Die nach der jüdischen Publizistin Hannah Arendt (1906-1975) benannte Auszeichnung wird am 5. Dezember im Bremer Rathaus überreicht.
Pussy Riot ist eine 2011 gegründete feministische, regierungs- und kirchenkritische Punkrock-Band aus Moskau. Sie gilt als Vertreterin des Riot Grrrl Movement, und ihre Mitglieder geben Bands wie Bikini Kill als Vorbild an.