Wer Verwandte oder Bekannte im Bozner Krankenhaus besuchen möchte, sollte neben Blumen und Schokolade auch genügend Kleingeld mitbringen, so stol.it. Seit Juni 2014 kostet dort eine Stunde Parken 1,50 Euro.Das bleibt auch so, erklärt Landesrätin Martha Stocker.
Die Freiheitlichen haben in einem Antrag an den Landtag die kostspieligen Parkplätze am Bozner Spital in Frage gestellt: Die Gebühr von 1,50 Euro wird derzeit regelrecht „als Strafe“ empfunden, polterte Ulli Mair gestern im Hohen Haus. Eine Verbilligung sollte durch die Berechnung nach Minuten möglich werden.
Ein Vorschlag, dem auch SVPler Christian Tschurtschenthaler etwas abgewinnen konnte: „Eine volle Stunde für zwei Minuten ist zu viel“, meinte er.
Die Grünen stimmten mit den Blauen in den Grundzügen überein: „Wir sind im Prinzip nicht für billige Parkplätze“, erklärte Brigitte Foppa, „außer bei Bahnhöfen und Krankenhäusern“. Denn der Krankenbesuch ist ein Dienst am Menschen, an der Gesellschaft und sollte daher belohnt werden.
Doch Sanitätslandesrätin Martha Stocker erteilte dem Antrag eine klare Absage. Die Hospital Parking AG, die Gesellschaft, die den Parkplatz am Spital betreibt, ist inzwischen eine hundertprozentige In-House-Gesellschaft des Landes. Und so muss die öffentliche Hand jedes Jahr einen Zuschuss zur Kostendeckung gewähren.
„Man könnte den Parkplatz natürlich auch mit den Steuern der Allgemeinheit finanzieren, aber die Landesregierung ist der Meinung, dass eine Kostendeckung durch eine Gebührenerhöhung richtig ist“, so betonte Stocker. Die Gebührensteigerung von 1,20 auf 1,50 Euro ist dieselbe, wie beim günstigsten Parkhaus in der Stadt.
Einen kleinen Hoffnungsschimmer ließ die Landesrätin dennoch aufflackern: Künftig wird man nicht mehr die ganze Stunde berechnen, erklärte sie, wenngleich ein Minutentarif unwahrscheinlich ist.
Der Antrag der Freiheitlichen wurde mit 13 Ja, 15 Nein und bei zwei Enthaltungen abgelehnt.