Nachdem am Dienstag das Tageblatt Dolomiten vermeldete, dass Ulli Mair nach dem Wahldebakel bei den Gemeinderatswahlen dem Vorstand der Freiheitlichen ihren Rücktritt anbieten will, ist dieser am gestrigen Abend ihrem Wunsch entgegengekommen.
Auch ihre beiden Stellvertreter Roland Tinkhauser und Sigmar Stocker stellten ihr Amt an der Spitze der Partei zur Verfügung, so südtirolnews. Es hat sich nun doch gezeigt, dass die Basis nicht mehr hinter der Parteispitze steht, so Ulli Mair. Nach einer intensiven Debatte des blauen Parteivorstands in Vilpian, wurde der Rücktritt der Parteispitze bei nur einer Enthaltung angenommen. Die Nachfolge steht aber noch nicht fest.
Aller Voraussicht nach wird am 13. Juni ein außerordentlicher Parteitag abgehalten, bei dem die neue Führungsspitze gewählt werden soll. Wer die Nachfolge von Obfrau Ulli Mair antreten wird, steht noch nicht fest. Es wird aber ein Gesicht sein, welches mit dem Rentenskandal nicht in Verbindung gebracht wird.
Die Entscheidung liegt somit bei den Mitgliedern. Das Parteistatut steckt das weitere Vorgehen genau ab. „Nach dem Rücktritt müssen mindestens vier Wochen bis zum außerordentlichen Parteitag vergehen. Zehn Tage vorher müssen die Kandidaten feststehen“, erläutert Mair”. Man wartet nun auf Vorschläge aus der Basis. Die Entscheidung liege bei den Mitgliedern, so Mair.
Sie selbst ist aber nicht verbittert oder enttäuscht, „ich bin sogar erleichtert“, sagte sie gestern. „Es braucht eine Befreiung für die ganze Gruppe, damit wir wieder zur Sachpolitik übergehen können”, erklärt die bisherige Obfrau der Freiheitlichen. Laut einem Bericht des Tagblatts Dolomiten erklärt Mair, dass die Freiheitlichen ein „Glaubwürdigkeitsproblem“ haben. Wegen des Rentenskandals ist die Stimmung von Anfang an nicht gut gewesen, die Funktionäre sind für etwas abgestraft worden, wofür sie nichts können, so Mair. Der „Wunsch nach einem geordneten Wechsel“ ist auch bei ihren Stellvertretern Roland Tinkhauser und Sigmar Stocker da, so fügt Mair hinzu. Ein möglicher Nachfolger könnte “Walter Blaas“ sein.