FÜR EINE VERNETZTE WISSENSGESELLSCHAFT
Drei Bildungseinrichtungen in Südtirol vernetzen sich in Lehre, Forschung und im Dienstleistungsbereich: Die Freie Universität Bozen, das Konservatorium C. Monteverdi und die Philosophisch-Theologische Hochschule Brixen haben heute ein entsprechendes Rahmenabkommen unterzeichnet. „Bildung, Sprachen, Musik und Kunst erhöhen nicht nur unsere beruflichen Chancen, sondern sie sind für die persönliche Entwicklung entscheidend“, so stellte Prof. Konrad Bergmeister, Präsident der Freien Universität Bozen, die Vernetzung der drei Hochschulen bei der heutigen Pressekonferenz vor. „Durch die Kooperation der drei wichtigsten Bildungseinrichtungen bieten wir künftig Studierenden in Südtirol einen akademischen Mehrwert und schaffen eine neue Dimension in der Forschungslandschaft.“
Mit diesem Abkommen möchte man das Lehrangebot bündeln, verstärkt humanistische Inhalte in die Universität einfließen lassen und eine engere
Vernetzung anstreben: „Wir möchten ein didaktisches Angebot schaffen, das gemeinsame Studienabschlüsse, die gegenseitige Anerkennung von Kreditpunkten
und den Austausch von Studierenden und Dozenten ermöglicht“, umreißt Rektor Prof. Walter Lorenz das ehrgeizige Ziel. Im Rahmen der Forschung sollen gemeinsame Projekte und wissenschaftliche Symposien realisiert und in Folge gemeinsame wissenschaftliche Veröffentlichungen umgesetzt werden. Die Wissenschaftsbibliotheken werden enger kooperieren und die Universität wird die Dienstleistungen ihrer Informatikabteilung den beiden Partnerinstitutionen zur Verfügung stellen. Zu den Kursen moderner Sprachen der Freien Universität Bozen gesellen sich künftig jene der antiken Sprachen der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen.
„Die Philosophie und die Theologie möchten unsere Gesellschaft bereichern und sich gleichzeitig von ihr bereichern lassen. Man soll mit den beiden Lungen der
exakten wie der Humanwissenschaften atmen, erst dann ist eine Kultur zukunftsfähig“, sagte der Dekan der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen, Prof. Paolo Renner.
„Das Konservatorium ist sehr stolz auf eine jahrelange sehr fruchtbare Zusammenarbeit mit der Universität, die wir jetzt formalisieren. Das Konservatorium von Bozen hat seine Ursprünge in den 30er Jahren, durch die Reform von 2006 haben wir den universitären Status erlangt, weswegen uns diese formell engere Zusammenarbeit mit der Universität nun umso mehr freut“, so Präsident RA Sergio Coletti.
Allein durch die Nutzung gemeinsamer Dienstleistungsstrukturen unter der Koordination der Universität werden Ressourcen eingespart und Synergien geschaffen. Landeshauptmann Arno Kompatscher schlägt genau in diese Kerbe: „Mit der Unterzeichnung dieses Rahmenabkommens setzen wir einen weiteren Schritt nach vorne in Richtung eines weiter gefassten akademischen Systems in Südtirol, mit welchem Studierende auf ein erweitertes Lehrangebot zurückgreifen können und den Forschern Möglichkeiten des Austausches geboten werden; daher hoffe ich, dass ich so in Südtirol gänzlich neue kulturelle Synergien entwickeln werden. Das Rahmenabkommen spricht von Effizienzsteigerung und Kostenersparnis – in Zeiten, in denen wir alle zum Sparen aufgerufen sind, freue ich mich festzustellen, dass die Universität, das Konservatorium und die Philosophisch- Theologische Hochschule genau diese gemeinsame Anstrengung unternehmen.“
Die Leistungsvereinbarung der Landesregierung hat den Weg vorgezeichnet, die drei Bildungseinrichtungen setzen die Vorgaben nun konsequent um: Eine Zusammenarbeit, die auf Gegenseitigkeit beruht, wobei jede Bildungseinrichtung ihre völlige Autonomie bewahrt.
Unterzeichnet wurde das Rahmenabkommen für die Freie Universität Bozen von Präsident Prof. Konrad Bergmeister, Rektor Prof. Walter Lorenz und Direktor Guenther Mathà, von Seiten des Konservatoriums von Präsident RA Sergio Coletti und Direktor Prof. Felix Resch, und von Seiten der Philosophisch- Theologischen Hochschule Brixen von Dekan Prof. Paul Renner und Regens Michele Tomasi. Für die Autonome Provinz Bozen unterzeichnete Landeshauptmann Arno Kompatscher das Rahmenabkommen.