Eine Arbeitsschutz-Prüfung, die von allen Landesangestellten und Lehrern bis 13. April abzulegen ist, legt die Computer der Landesverwaltung lahm, Tageszeitung Online.
Straßenarbeiter, Raumpflegerinnen, Ausgeher. Beamte, Lehrer. Niemand der rund 20.000, im Sold des Landes Südtirol stehenden öffentlichen Bediensteten, soll sich der Verpflichtung entziehen. Ein Kurs zum Arbeitsschutz und zur Arbeitssicherheit, vorgeschrieben durch eine staatliche Bestimmung, abzulegen bis zum 13. April. Der bevorstehende Ablauf der Frist hat im Beamten-Apparat des Landes und an den staatlichen Schulen für Panik gesorgt. Der Kurs muss über den Computer abgelegt werden dieses ausnahmslos. Das ist insbesondere für öffentliche Angestellte, die es nicht gewohnt sind, am Computer zu arbeiten, ein Problem bzw. eine Schikane. Straßenarbeiter, Raumpflegerinnen und Ausgeher haben die Beamten, die täglich am Bildschirm sitzen, um Hilfe gebeten. Am Mittwoch vergangener Woche ist es dann doch passiert. Die Computer in den Landhäusern waren überlastet. Ebenfalls viel das Internet aus. Das alles wegen eines Arbeitsschutz-Kurses. „So etwas kann durchaus einmal passieren“, so Landesrätin Waltraud Deeg, zuständig für Personal und Informatik, „so schlimm kann es aber nicht gewesen sein, denn mir wurde bisher nichts gemeldet“.
Eva Klotz, Landtagsabgeordnete der Südtiroler Freiheit, wurde hingegen informiert. Sie berichtet von einem „Zusammenbruch des Computersystems“. Zum Kurs und seine Folge hat Klotz auch prompt eine Landtagsanfrage verfasst, in dem sie sich fragt, ob der Arbeitskurs auch in anderen Verwaltungen des Staates so ernsthaft befolgt wurde wie in Südtirol, „oder spielen wir wieder einmal den Musterknaben“.Sie möchte auch wissen, wie lange das Internet in den Landhäusern ausgefallen ist. Landesrätin Deeg verspricht, sich um die Angelegenheit zu kümmern. Größere Beeinträchtigungen im Landes-Apparat dürfte der Vorfall nach ihrer Einschätzung nicht verursacht haben.