In einem Statement holt Karl Zeller zum Rundumschlag aus, so Tageszeitung Online. Der SVP-Senator gibt an, dass Teile der SVP-Wirtschaft und Kräfte aus dem Haus Athesia den Landeshauptmann schwächen wollten.
Es wird keine Neuwahlen geben, diese wären jetzt das Schlimmste für das Land. Denn das würde bedeuten, dass in dieser Wirtschaftskrise alles stillsteht. Das ist unverantwortlich. Nur weil ein paar Kräften im Lande das Wahlergebnis nicht so gefällt, sollte man ihnen nicht den Gefallen machen und das Land in die Instabilität stürzen, so Karl Zeller.
Es sind jene Kräfte, die eine Umbildung der Landesregierung verlangen. Ein Austausch von drei oder vier maßgeblichen Exponenten der Landesregierung wäre gleichbedeutend mit Neuwahlen, das versteht jeder, der sich auch nur ein bisschen mit Politik befasst.
Karl Zeller meint nicht die gesamte SVP-Wirtschaft und auch nicht die gesamte Athesia. Es gibt einige in der SVP-Wirtschaft und bei Athesia, die blauäugig sind, und es gibt mehrere, die diese Forderung nicht so blauäugig erheben, sondern die bewusst eine Destabilisierung des Landeshauptmannes herbeiführen wollen …
Vielleicht, ist er ihnen mittlerweile zu stark geworden. Man kann sich diese völlig übertriebene Kampagne sonst nicht anders erklären. Denn sind wir mal ehrlich: Sehen Sie sich die Enthüllungen der letzten Tage an: Da wird ein und dieselbe Suppe immer wieder leicht aufgewärmt, mit Nuancen.
Schauen wir uns den sogenannten Fall Mawe oder den sogenannten Fall Stocker-Schuler genauer an. Schuler war als Präsidiumsmitglied interimistisch eingesetzt, man kann von ihm nicht verlangen, dass er in der ersten Sitzung alles versteht. Und zum Fall Marie Mawe. Wie wir den Wahlkampf machen, ist, erstens, eine parteiinterne Geschichte. Wir haben Wahlkampfgelder viel schlechter investiert als jene für Marie Mawe, denn sie hat uns Stimmen gebracht, die wir sonst nicht bekommen hätten. Man versteht, dass andere Mitkandidaten sich aufregen, dass die Sache mit Mawe nicht an die große Glocke gehängt wurde, aber wenn man dieses im Wahlkampf getan hätte, hätte man es gleich lassen können. Mann kann doch nicht so blauäugig sein und verlangen, dass in einem Wahlkampf alles nach moralischen Grundprinzipien abläuft. Wenn dem so ist, dann ist das kein Wahlkampf mehr.
Die SVP ist die seriöseste Partei, weil sie als einzige Partei versucht, aus dem Politiker-Rentenskandal zu lernen, gleichzeitig macht sie sich aber das Leben selbst schwer. Schauen Sie sich die sogenannten Aufdecker-Parteien an. Die Freiheitlichen sind diejenigen, die alles unter den Teppich kehren. Und sie haben das besser gelernt, als die SVP das je könnte. Dann gibt es noch den Mister „Kein Kommentar“ …
Nun, dann gibt es noch die Abgeordnete, die ihren Rentenvorschuss nicht zurückgeben will, weil sie Angst hat, dass Ausländer das Geld bekommen. Und es gibt noch den Grünen, der im Regionalrat eigenen Angaben zufolge geschlafen hat, der jetzt wieder zum Aufdecker wird. Wenn die ganze Sache nicht zum Weinen wäre, müsste man darüber lachen.
Der Landeshauptmann ist in einer unguten Situation, weil immer wieder Sachen herauskommen, die zwar in der Substanz nichts ändern, die aber zur Verunsicherung beitragen.
Der Herr Dello Sbarba übt jetzt Kritik an Arnold Schuler und Martha Stocker. Er war doch selbst Nutznießer und hat die Anteile am Family Fonds, die er bekommen hat, selbst zeichnen müssen. Wie kann er dann ein halbes Jahr später sagen, dass ihm der Beschluss neu ist, wenn er selbst bereits vor Monaten die Wertpapiere in die Krallen gedrückt bekommen hat. Vom Himmel her hat es die Anteile nicht „geschnieben“. Also wusste auch er, wo die Anteile herkommen, eben von der geliebten Region. Wenn er also die Anteile schon vor Monaten selbst gezeichnet hat, kann er jetzt schlecht der Aufdecker sein.
Die Wahrheit ist schlicht und einfach. Es sind alle schuldig. Die einen haben geschlafen, die anderen haben nicht kontrolliert, und wiederum andere waren die Architekten dieser Geschichte. Es bringt uns aber nicht weiter.
Man könnte in wenigen Wochen den Pius Leitner fragen, denn die EU-Wahlen werden ein erster Test sein. Es wird sicherlich eine große Wahlenthaltung geben. Nach dieser Testwahl im Mai können sich dann alle ausmalen, was es heißt, in dieser Phase der Instabilität zu den Urnen zu gehen.