Es ist durchaus verständlich, dass sich die Bevölkerung über die satten Rentenvorauszahlungen der Politiker empört. Das betont zumindest der Sozialtisch in einer Aussendung, so SüdtirolNews.
Der vom Tagblatt „Dolomiten“ aufgedeckte Skandal ist aber inzwischen zu einer Kampagne gegen Landeshauptmann Arno Kompatscher und seine Landesregierung ausgeartet. Die Nutznießer dieser Rentenregelung werden zurecht publizistisch “geprügelt”, allerdings betrifft dieses auch die neuen Landtagsabgeordneten, für die ein neues System gilt, erklärt der Sozialtisch.
„Die Kampagne führte jetzt dazu, dass man Landeshauptmann Kompatscher vor die Füße gespuckt hat, obwohl er mit diesen vergoldeten Renten nichts zu tun hat. Selbst seine Ehefrau soll von einem aufgebrachten Bürger angepöbelt worden sein.
Warum hat der ‚Spucker‘ nicht dem ehemaligen Landeshauptmann Durnwalder vor die Füße gespuckt, der für eine Reihe weiterer Skandale die politische Verantwortung trägt? Landesenergiegesellschaft Sel, Flugplatz, Fahrsicherheitszentrum, usw. Warum werden Durnwalder als ehemaliger Präsident der Regionalregierung und Thomas Widmann als Landtagspräsident und SVP-Vize in dieser Kampagne verschwiegen und nicht wie die anderen Politiker auch angeprangert?“, so Martin Wieser vom Sozialtisch.
Der Sozialtisch hofft, dass Landeshauptmann Arno Kompatscher und sein Team die Kraft besitzen „aufzuräumen“. „Wir wünschen ihm viel Geduld und die notwendige Überzeugungskraft dabei, seine Reformen umzusetzen. Schluss mit den nicht mehr finanzierbaren Politiker-Privilegien“, schreibt Wieser.
Der Sozialtisch bedauert, dass sich Landeshauptmann Kompatscher und seine Landesregierung mit “Alt-Lasten” der 25-jährigen Ära Durnwalder auseinandersetzen müssen, anstatt mit den aktuellen schwierigen wirtschaftlichen Problemen.