STARREGISSEUR ALAIN RESNAIS IM ALTER VON 91 JAHREN VERSTORBEN

Der französische Regie-Altmeister Alain Resnais ist Samstagabend im Alter von 91 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben, so news.ORF.at.

Resnais hat in seiner über 60 Jahre langen Karriere so gut wie alles gemacht, Science-Fiction-Filme, Dokus, Komödien. Er galt immer als trickreicher Zauberkünstler des Kinos, sich selbst sah er jedoch mehr als Handwerker: „Ich muss immer experimentieren. Mich interessiert, ob man dies oder jenes auch im Kino zeigen kann. Ich suche immer nach etwas Neuem.“

„Hiroshima, mon amour“, Resnais erster Spielfilm, brachte dem Regisseur den Durchbruch. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Resnais, als Sohn eines Apothekers am 3. Juni 1922 in der Bretagne geboren, startete seine Karriere im Filmgeschäft sehr früh. Mit 13 Jahren drehte er seinen ersten 8-mm Streifen, zwischen 1946 und 1947 stieg er dann auf 16-mm um und konzentrierte sich auf Dokumentarfilme. Einer seiner berühmtesten Dokumentarfilm war seine Studie über die Pariser Nationalbibliothek „Toute la memoire du monde“ („Das ganze Gedächtnis der Welt“). Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen sind unter anderem Auszeichnungen für sein Lebenswerk in Cannes, Venedig und Berlin:
Je älter der Brecht-Verfechter und Anhänger von dessen Verfremdungseffekt wurde, desto grotesker und verrückter wurden auch seine Filme  „ich mache eben einfach das, was mir Spaß macht,“ so Resnais einmal. Mit dem Film „On connait la Chanson“ („Das Leben ist ein Chanson“) schuf Resnais eine wunderbar leicht inszenierte Tragikomödie rund um die Trivialität des Lebens, die nicht nur zum Publikumshit wurde, sondern auch bei der Cesar-Verleihung 1998 zum großen Abräumer wurde.
Sein jüngstes Projekt, die Theateradaption von Ayckbourns „Aimer, boire et chanter“ wurde erst vor zwei Wochen mit dem Alfred-Bauer-Preis der Berlinale geehrte, eine Auszeichnung, die er krankheitsbedingt allerdings nicht mehr persönlich entgegennehmen konnte.