Der Kulturhaushalt 2014 muss nun eine Kürzung von einer Million Euro verkraften, so Tageszeitung online. Die schlimmste Nachricht ist aber, dass in vier Jahren das Kulturbudget um satte 15 Prozent zurückgeht.
Für den Bereich deutsche Kultur stehen 34, 2 Millionen Euro zur Verfügung, so Landesrat Achammer. Im vergangenen Jahr waren es 37,2 Millionen. Die drei Millionen Minus fallen jedoch nicht nur der Kultur zur Last. Bislang wurde auch die Tätigkeit der RAS in Höhe von 2 Millionen aus dem Kulturbudget bestritten. Die geht jetzt an den Bereich Infrastrukturen über. Das heißt, die Kultur muss eine reale Kürzung von einer Million verkraften.
Es gibt auch nichts herumzureden, die Situation ist alles andere als zufriedenstellend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Kürzungen im Kulturbereich von 2011 bis inklusive 2014 rund 15 Prozent betragen und das gesamte Kulturbudget (das deutsche, italienische und ladinische Anm. d. Red.) nur 1,2 Prozent des Landeshaushaltes ausmacht. Das ist sehr, sehr wenig.
Es ist ein Aderlass, keine Frage. Wenn in dem kommenden Jahren weitere Kürzungen anfallen, stellt sich unweigerlich die Frage: Was ist uns Kultur noch wert? Ist sie ein Luxus, ein Kostenfaktor wie jedes andere Kapitel? Die Landesregierung ist der Überzeugung, dass mehr Kulturarbeit wichtig und sinnvoll ist, um gesellschaftliche Prozesse zu unterstützen und fördern. Wir wollen mehr Freiräume und Eigeninitiative, um eine Auseinandersetzung der Gesellschaft mit sich selbst in Gang zu bringen. Das leistet die Kultur. Im Grunde ist Kulturarbeit Bildungsarbeit.
Landesrat Achammer muss mit der Kürzung einverstanden sein, weil es so vereinbart wurde. Die Priorität der Landesregierung liegt bei den versprochenen Steuererleichterungen im Bereich IRPEF und IRAP. Das gilt es umzusetzen. Die Folge sind Kürzungen in allen Ressorts, außer bei Bildung und Berufsbildung.
Die Kürzungen sollen für die Institutionen und Projekte deutlich unter 3 Prozent liegen oder vermieden werden. Man könnte z. B. bei den Eigentätigkeiten des Amtes selbst einsparen oder bei Investitionen. Damit sollte es gelingen, die Kürzungen weitgehend schmerzfrei zu gestalten.
Große Institutionen können Kürzungen eher verkraften und sind planbar als für kleine Kulturträger, die meist nur auf der Basis von viel ehrenamtlichem Engagement funktionieren können. Diesen kleinen Vereinen auch noch das Wenige wegzunehmen, wäre wirklich eine Liste der Verbrechen. Da geht es eigentlich nicht mehr weiter nach unten. Große Institutionen hingegen haben noch eine gewisse Flexibilität im Management.
Die dringende Frage lautet: Wie lässt sich Kultur langfristig finanzieren? Nehmen wir die Beispiele Museion und Stadttheater als die zwei größten Institutionen. Womit müssen diese rechnen?
Die Finanzierung des Museion erfolgt über die Abteilung Museen, das heißt, es ist kein Kostenfaktor, während seine Ausrichtung Angelegenheit des Kulturamtes bleibt. Das ist eine Überschneidung, die aber durchaus Sinn macht. Es ist wichtig, dass das Museion im Kulturamt angesiedelt ist, ob man später auch dessen Finanzierung übernimmt, ist noch zu überlegen. Die Stiftung Stadttheater wird sicher einige Kürzungen verkraften müssen.
Angesichts der doch dramatischen Kürzungen der vergangenen Jahre lautet die Frage aller Fragen: Wie lässt sich Kultur langfristig überhaupt noch finanzieren? Das wird in der Tat die wichtigste Frage der kommenden Jahre.
Wir müssen uns Modelle überlegen, wie die gesellschaftliche Anerkennung der Kultur sich auch finanziell niederschlagen kann; so Achammer. Andere Regionen erproben zum Beispiel Kulturaktien, um die Bevölkerung in die Finanzierung der Kultur einzubinden. Es braucht ein zusätzliches Standbein, um die Kultur überleben zu lassen.