Nach dem Flüchtlingsdrama vor der italienischen Insel Lampedusa mit bislang knapp 200 Toten werden Forderungen nach einem Umbau der europäischen Flüchtlingspolitik lauter.
“Es ist eine Schande, dass die EU Italien mit dem Flüchtlingsstrom aus Afrika so lange allein gelassen hat”, sagte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz der Presse. Die Flüchtlinge müssten in Zukunft gerechter auf die EU-Mitgliedsstaaten verteilt werden. “Das heißt auch, dass Deutschland zusätzliche Menschen aufnehmen muss”.
EU-Parlamentspräsident Schulz forderte weiter, die EU-Staaten müssten auf ihrem nächsten Gipfel in Brüssel über eine gerechtere Verteilung der Lasten des anhaltenden Flüchtlingsstroms beraten. Entwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) sagte der Presse, die Tragödie zeige, “dass wir eine gemeinsame europäische Migrations- und Flüchtlingspolitik brauchen”.
Immer wieder erreichen Flüchtlingsboote mit Hunderten Menschen an Bord die italienischen Küsten. Die Regierung in Rom verlangt nach dem jüngsten Unglück erneut mehr Unterstützung aus Europa und erwägt Gesetzesänderungen.
Die Schleuser müssen härter bestraft werden. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sprach sich für schärfere Maßnahmen gegen Schlepper aus. Fakt ist, dass wir noch stärker die Netzwerke organisierter und ausbeuterischer Schleusungskriminalität bekämpfen müssen.” Die Schleuser-Verbrecher sind es, die die Menschen mit falschen Versprechungen in Lebensgefahr bringen und oftmals in den Tod führen.