Die wirtschaftliche Lage fast aller Bildenden Künstlerinnen und Künstler ist prekär. Ihr Durchschnittseinkommen erreicht noch nicht einmal die Hälfte des durchschnittlichen Einkommens aller abhängig Beschäftigten.
Ebenso wie die künstlerischen Tätigkeitsfelder sehr vielfältig sind und weit über die klassische Malerei hinaus reichen, sind es auch die künstlerischen Überlebensstrategien. Einnahmen aus Werkverkäufen überwiegen unter den Gesamteinkünften nur bei etwas mehr als einem Zehntel der Künstlerinnen und Künstler, die im Übrigen Einnahmen aus anderen künstlerischen Tätigkeitsfeldern wie etwa Projekten der Kunst im Öffentlichen Raum, Projekten in sozialen oder pädagogischen Zusammenhängen oder Lehrtätigkeiten erzielen. Viele sind nebenberuflich nicht-künstlerisch erwerbstätig.
Kunst ist heute mehr denn je performativ, diskursiv und konzeptionell. Der Begriff von Kunst reicht weit über verkäufliche Objekt-Kunst (Malerei, Fotographie, Skulptur) hinaus. Die eigentlichen Schauplätze künstlerischer Diskussion, künstlerischen Austausches und Kunstpräsentationen sind deshalb heute hunderte von Projekträumen und off-spaces, kommunale Galerien und oft temporäre Projekte in öffentlichen Räumen.
Auch für die Kunstverkäufe selbst spielen kommerzielle Galerien nur eine untergeordnete Rolle. Nur etwa ein Viertel der Künstlerinnen und Künstler hat lose oder engere Geschäftsbeziehungen zu Galerien.
Unsere Kunstschaffenden befinden sich in einer schlechten Situation!
Ursachen:
Stetiges Bemühen um Einzelstellung, das Kaufverhalten der jüngeren Generationen hat sich geändert ( Beziehung zum Werk), inflationäres Marktangebot, verschiedenste Anbieter, Qualitätsunterscheidung ist oft mangelhaft, Stellung des Künstlers-rin in der Gesellschaft, Problem der Anerkennung .
Meine Schlussfolgerung:
Unbedingt muss die Einkommenssituation professioneller Bildender Künstlerinnen und Künstler stabilisiert werden. Kunst darf nicht zum beruflichen Privileg höherer Töchter oder Söhne werden, ihre Qualität nicht immer durch fehlende Nachhaltigkeit, permanent unterbrochene Arbeitsprozesse und chronische Existenzangst in Frage gestellt sein. Zumindest muss deshalb künftig die von Künstlerinnen und Künstlern erbrachte Leistung honoriert werden.