Deutschland säuft ab
Die Lage im Süden und Osten Deutschlands verschärft sich gewaltig. Durch den Dauerregen sind Flüsse über die Ufer getreten. In Sachsen-Anhalt verschärft sich die Lage weiter. Es wird aber vorerst auf eine Evakuierung mancher Innenstädte wie z. B. Grimma verzichtet.
In Thüringen stieg die Zahl der Pegel, an denen die höchste Alarmstufe galt, bis Samstagnachmittag von sieben auf zwölf Stationen an. In Bayern bereitet sich die Stadt Passau auf Überschwemmungen vor, auch in Regensburg drohte die Donau über die Ufer zu treten. Auf der rund 30 Kilometer langen Strecke zwischen Rheinfelden in der Schweiz und der Schleuse Kembs wurde sogar die Rhein-Schifffahrt eingestellt.
Auch viele Bauern fürchten jetzt derweil um ihre Ernte. Die Landwirte können ihre nassen Wiesen nicht mähen und somit kein Futter für Rinder und Kühe einholen. Kartoffeln drohen im nassen Boden zu verfaulen und der Mais wächst nicht mehr. Die Spargelbauern haben bis zu 60 Prozent Ernteausfall.
In Baden-Württemberg ist ein 46-jähriger Bauarbeiter in einem Hochwassergebiet verschollen. Die Polizei nimmt an, dass der Mann am Freitag in Bad Urach in die Fluten eines Nebenflusses der Erms stürzte, sagte ein Sprecher. Die Suche war leider bislang erfolglos.
Das Hochwasser 2013 hat in einigen Gebieten das sogenannte Jahrhunderthochwasser von 2002 übertroffen.
Passau erlebt momentan die schlimmste Flut seit Jahrhunderten. Bislang sind neun Menschen umgekommen. Viele Menschen stehen vor den Trümmern ihrer Existenz.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich am Dienstag in Passau ein Bild von der Hochwasserkatastrophe machen. Das sagte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Montag. Die Kanzlerin wolle sich mit Seehofer dort informieren. Angela Merkel stellt den Opfern des Hochwassers in Deutschland Hilfe in Aussicht.