Cultura e società

Perspektiven der Zukunft Meran 1945 – 1965

5 Gennaio 2013

author:

Perspektiven der Zukunft Meran 1945 – 1965

AusstellungMeran

di M.G.

PERSPEKTIVEN DER ZUKUNFT MERAN 1945-1965

 

 

 

 

Als Meran noch ein kultureller Schauplatz eines transnationalen intellektuellen Austausches gewesen ist

 

 

Wer heute Meran besucht, könnte es kaum glauben, dass einst diese Stadt das kreative Pflaster für große Künstler war. Heute erlebt man Meran oft als eine Stadt, die sich den touristischen Tendenzen angepasst hat, aber tatsächlich war es einst ganz anders.

Die Kunstausstellung „Perspektiven der Zukunft „Meran 1945 – 1965“, die zurzeit im Haus der Sparkasse „Merano Arte“ stattfindet, ermöglicht nun in die Vergangenheit zu blicken. Über 300 Exponate erzählen die Atmosphäre vom Meran von damals.

International berühmte Künstler, Kunstkritiker und Kulturschaffende, darunter Ezra Pound, Oswald Kofler, Gina Klaber-Thusek, Hans Ebensperger, Mary de Rachewiltz, Ernst Nepo, Gino Severini, Peggy Guggenheim, Anton Frühauf, Salvatore Quasimodo, Luigi Serravalli, Antonio Manfredi, Karl Plattner haben in jenen Jahren das kleine Meran zur internationalen „ Kultur – Metropole“ gemacht. Ausstellungen, Musik-, Film-, Theater- und Literaturveranstaltungen verschiedenster Art konnten in Meran vom kritischen Besucher aus der Großstadt genossen werden. Die Ausstellung wurde von zwei Größen aus der Kunstwelt kuratiert, Univ.-Prof. Markus Neuwirth und Ursula Schnitzer, weshalb das Ganze auch so gelungen sein muss, da nicht unbedingt alle dort vertretenen Künstler gleichwertige Meister der Kunst sind. Ist aber auch nicht Sinn der Ausstellung, was die Kuratoren sehr gut zu vermitteln wissen.

Der Betrachter wird mit der Aufarbeitung der Erfassung eines bedeutenden Kulturerbes konfrontiert und nicht mit den Werken einzelner Künstler. Somit ist das eine oder andere Werk nicht so interessant, wenn das Ganze nicht in einem Kontext betrachtet wird. Bereits der Eingangsbereich und die Halle von „Merano Arte“ werden zum Schauplatz der „50er Jahre“ in Meran: Wer waren die Protagonisten? Wie empfanden sie das lokale Kulturverständnis der Nachkriegsjahre? Wie setzten sie sich mit der (damaligen) Gegenwart auseinander und welche Visionen hatten sie für die Zukunft? Wer hat das Meraner Manifest unterzeichnet und was wurde darin gefordert? Welche Künstler stellten in der Wunderbar und in der Kurverwaltung aus? Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich den einheimischen Künstlern jener Jahre.

Anhand ihrer Werke und im Dialog mit den Exponaten internationaler Gäste, erschließt sich ihr Kunstverständnis im Wechselspiel gegenständlicher und gegenstandsloser Malerei oder Bildhauerei, Fotografie, Collage, Assemblage, Kunsthandwerk und Schmuckdesign.
Die Schlusssequenz der Schau erinnert schließlich an lebenslange Künstlerfreundschaften wie jene zwischen Anton Frühauf und Oswald Kofler sowie Hansgeorg Hölzl.

 

M.G.

 

Die Ausstellung ist noch bis zum 13.1.2013 geöffnet.