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Der große Schriftsteller Franz Kafka

3 Luglio 2014

Der große Schriftsteller Franz Kafka

Er wurde am 3. Juli 1883 in Prag geboren und starb am 3. Juni 1924 in Kierling bei Wien. In der Dunkelheit des Absurden scheint immer die Schönheit der Sprache von Franz Kafka durch. 
Seltsame Dinge geschehen in der Welt des Franz Kafka. Da gibt es den Handelsreisenden Gregor Samsa, der eines Morgens aufwacht und sich in der Gestalt eines riesigen Ungeziefers wiederfindet. Da ist der Prokurist einer Bank namens Josef K., der eines Morgens verhaftet wird, und zwar “ohne dass er etwas Böses getan hätte”. Da gibt es die armen Straftäter, denen in einer Strafkolonie eine monströse Maschine ihr Urteil in den Leib ritzt und sie schließlich tötet.
Der Schrecken ist allgegenwärtig in den Werken des Schriftstellers Franz Kafka.
Franz Kafka entstammt einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Kafka, der als Jurist in einer Versicherung arbeitet und dies aber nur als bloßen “Brotberuf” ansieht, ist in seiner Freizeit literarisch überaus produktiv, doch verfügt er, dass der Großteil seines noch nicht veröffentlichten Werks nach seinem Tod vernichtet wird. Sein Freund und Testamentsvollstrecker Max Brod, ebenfalls ein Schriftsteller, widersetzt sich diesem Wunsch, er editiert und veröffentlicht Werke wie “Der Prozess”, “Das Schloss” oder einen sehr persönlichen, nie abgesandten Brief Kafkas an seinen dominanten Vater, zu dem er Zeit seines Lebens eine schwierige Beziehung hatte.
Kafka interessiert sich zeitlebens für die Traditionen des Judentums. So vermuten Interpreten, dass Kafkas rätselhaftes Werk durch seine Auseinandersetzung mit den mystischen Traditionen des Judentums und den Texten der Kabbala beeinflusst ist.
Allein die große Rolle, die das Gesetz in seinen Werken einnimmt, spricht dafür. So nimmt in dem von Brod herausgegeben Romanfragment “Der Prozess” die “Torhüterparabel” eine zentrale Rolle ein: Ein “Mann vom Lande” kommt zur Tür des Gesetzes, vor dem ein Wächter steht, der ihn nicht einlässt und immer wieder vertröstet. Der Mann wartet schließlich so lange, bis er alt ist und stirbt. Besonders hoffnungsfroh, das darf der Leser hier feststellen, sind Kafkas Werke nie.
Das Werk Franz Kafkas speist sich denn auch aus den Ängsten und dem persönlichen Unglück seines Autors. Immer zögernd, es ganz und gar als Schriftsteller zu versuchen, mehrmals verlobt und doch nie entschlossen, dann auch wirklich zu heiraten, ist Kafka immer ein Zweifelnder und Unsicherer. In einem seiner Tagebücher notiert er: “Geschlafen, aufgewacht, geschlafen, aufgewacht, elendes Leben.”So verwundert es nicht, dass die Helden seiner Werke sich immer in absurden Situationen wiederfinden, immer befangen sind in Scham und Schuld, wie etwa Josef K. im “Prozess”, der bis zum Ende nicht weiß, was genau ihm eigentlich vorgeworfen wird, und der nie vor seinen Richter treten darf.
Als Josef K. am Ende des “Prozesses” von zwei schweigenden Männern in einem Steinbruch hingerichtet wird, da heißt es am Ende: “Es war, als sollte die Scham ihn überleben.” Kafkas Werk hat schließlich seinen Autor überlebt, und das vermutlich noch für lange Zeit.